Volltext: Das Martyrologium

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V. 
St. Maria von Magdala, Magdalena, Büßerin, 
aus einer vornehmen, wohlhabenden jüdischen Familie, die Schwester 
des durch den Heiland vom Tode erweckten Lazarus und der durch 
eifrige Pflichterfüllung bekannten Martha, ward, nachdem sie den 
Gefahren der Eitelkeit und des Wohllebens zum Opfer und Gegen- 
stand des Aergernisfes geworden, aber vom Strahle der göttlichen, 
gnadenvollen Erbarmung getroffen, eine eifrige Schülerin und Ver- 
ehrerin des Herrn und getreue Begleiterin auf seinem Leidenswege; 
nachdem jedoch der Herr in den Himmel aufgefahren war, begab sie 
sich mit Lazarus und Martha nach Ephesns, um der heiligen Mutter 
des Herrn und dem hl. Johannes zur Begleitung und Stütze zu 
dienen. Aber dort verfolgt und ausgewiesen, kamen die Geschwister 
nebst anderen Heiligen und Anhängern der christlichen Lehre auf 
einem gebrechlichen Fahrzeuge glücklich bei der Handelsstadt Massilia 
— dem heutigen Marseille — an das Land. Bald nach ihrer Ankunft 
zog sich Maria in eine düstere Bergeshöhle bei Beaume zurück, und 
verbrachte dort, genährt mit dem Manna des reinsten Glaubens, 
der festesten Hoffnung und der heiligsten Liebe, unter stetem Gebete, 
eifriger Betrachtung und Abtödtnng, ein strenges Büßerleben, und 
entschlief c. 83 in vollendeter Heiligkeit in dem Herrn. Die Reliquien 
der Heiligen ruhen in der Kirche des hl. Maximinus, wo sie um das 
Jahr 1279 aufgefunden wurden. Bei der Untersuchung fand man 
das Haupt an der Stelle, wo Christus die Stirue berührt hatte, 
ebenso unversehrt, wie die blonden Haare, womit sie die Füße des 
Herrn abgetrocknet hatte. Die Verehrung der hl. M. Magdalena 
verbreitete sich bald über Gallien, Deutschland, Bayern und Oesterreich; 
zahlreiche Kirchen und Klöster wurden ihr zu Ehren erbaut und 
geweiht, vornehmlich in der Nähe römischer Castelle, oder auch an 
abseits gelegenen Orten; so zu: Zell am Waler-See bei Seekirchen; 
zu Neufahren bei Neumarkt; zu Fränking; Aufhausen bei Ueberaggern; 
St. Magdalena auf der Insel vor Passau; Hausbach bei Vilshosen 
an der Donau; Epping bei Rohrbach; Waldburg bei Freistadt; 
St. Magdalena bei Linz; Windhag bei Müuzbach; Magdalenaberg 
bei Petenbach; Magdalenaberg bei Wallern; Mehrnbach bei Lambach; 
aus der Neuzeit die Kirche der Kapuziner zu Steyr und die Kirche 
der Jesuiten zu Altötiug tc. 
St. Agatha, virgo, martyr sub Decio imp. f 253. 
Sie ward zu Catania in Sicilien, am Fuße des Aetna, geboren. 
Schön, reich, geistvoll — war die Jungfrau das Ziel vieler Verehrer 
aus dem heidnischen Adel; — aber die Jungfrau bekannte sich zum 
Christenthum, angesichts der blutigen Befehle des Kaisers Deeius 
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