Volltext: Das Martyrologium

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(f 511) war sein größter und freigebigster Verehrer; König Theodorich, 
der Ostgothe, erbaute zu Raveuna eine prachtvolle Kirche zu Ehren 
des hl. Martin. Durch die im 6. Jahrhunderte zahlreich vom Rhein her 
nach Bayern einwandernden Franken kam der Cultus des hl. Martin 
auch im Osten allenthalben in Aufschwung. 
Wie zahlreich ist nicht das Patronat zum hl. Martiu im Laude 
ob der Ens und dessen Nachbarschaft, fast dnrchgehends aus dem 
7., 8., 9., dann -11. und 12. Jahrhunderte herrührend. 
Beleg hiefür sind folgende Kirchen: St. Martin am Schulerberge 
bei Linz; St. Martin bei Traun; Aschbach und Beheimberg (in Unter- 
österreich); Wolfarn; Aschach an der Steher; Kematen an der Krems; 
Steinerkirchen bei der Traun ; Olsdorf; Goisern; Atersee (ehemalige 
Pfarrkirche); St. Martin bei Oberwang; Frankenburg; Ampfelwang; 
Atnang; Meggenhofen; Püchel; Guuskircheu; Grieskircheu; Tauf¬ 
kirchen an der Dratnach; Penerbach; Dirsbach; St. Martin an der 
Antiesen; Schildorn; Mernbach; Capellen bei Aspach; Weng; Mnn- 
dorfing; Sigershast; Hantenberg; Lamprechtshauseu; Straßwalchen; 
Fangau; Thalgau; Eigendorf; Halwang (im Lande Salzburg); 
Waging; Pietling bei Titmaning; Kay; Mehring bei Burghausen; 
Halsbach; Zeilern; Reischach; Kirchheim; Ober-Weihmörting; Unter- 
Weihmörting; Tetenweis (im Rotthale); ehemalige Pfarrkirche zu 
Foriubach; Hutthurm bei Passau; St. Martin; Walding; Perg- 
kirchen (Mühlkr.) Die Steiermark allein zählt 15 Kirchspi.ele 
namens: St. Martin. 
St. Rupert selbst brachte einen Theil der Gebeine des hl. Martin 
nach Salzburg; denn dort wurden diese Reliquien „in magna quan- 
titate" aufbewahrt, und die Martinskirche auf dem Nonnberge 
gehörte in die Zeit des hl. Rupert. In Ungarn stammt die Erz abtei 
Martinsberg aus dem 10. Jahrhunderte. Gewöhnlich wird der 
hl. Martin als junger Krieger im römischen Eostüm zu Pferde vor- 
gestellt, wie er mit dem Schwerte seinen Mantel durchschneidet und 
die Hälfte desselben einem nackten Bettler zuwirft; öfter auch erscheint 
er im bischöflichen Ornate mit einer Gans, als Anspielung auf feine 
Erwählung zum Bischof. 
8t. Remigius, Episcopus Remensis in Gallia. 
Remigius, a. 436 geboren, a. 458 auf den erzbischöflichen Stuhl 
von Rheims erhoben, bestand die Trübsale der Völkerwanderung. 
Im Jahre 496 taufte er den Frankenkönig Chlodwig, und bewirkte 
durch ihn in Gallien, am Rhein und in Deutschland außerordentlich 
viele Kirchenbauten, und deren reiche Ausstattung mit Land und 
Leuten; er starb a. 532. 
Die Hofkapelle am Palaste Karl des Großen zu Ingelheim 
war dem hl. Remigius geweiht. Dieses Patronat bei den Kirchen zu
	        
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