Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Die Wörtermetliode beim Leseunterrichte. 
I. Ihre Vorzüge vor allen übrigen Lesemethoden. 
„Der Unterricht wird in dem Maße 
leicht von Statten gehen, als die Unter 
richtsmethode der Natur folgt.“ 
(Comenius.) 
Daß die Wörtermethode heute noch ihre Gegner hat, liegt in der 
Natur der Sache; die einen wollen das einmal Liebgewordene nicht mehr 
verlassen und sehen diese Methode nur durch Trugbrillen an, andere er 
fassen überhaupt ihren Geist, ihr inneres Wesen nicht und kommen vor 
lauter „Wenn“ und „Aber“ zur eigentlichen Sache nicht. Und trotz all 
dem hat sie so viele Vorteile, die alle Bedenken gegen sie auf heben, die 
man bei der gewöhnlichen synthetischen Schreiblesemethode vergebens 
sucht. Um nun bei allen Kollegen das Interesse für diese Unterrichts 
weise zu wecken und sie mit Lust und Liebe für diese Frage zu füllen, 
erlaube ich mir zunächst von ihren Vorzügen zu reden, welche sie für 
den unterrichtenden Lehrer, für die Schüler — und für das Unterrichts 
wesen überhaupt hat; solche sind: 
1. Ausgehend von den als Motto gebrauchten Worten des großen 
Oomenius, stellen wir als erten Fundamentalsatz beim Unterrichte 
auf : „Schreite stets von der Sache zum Namen, vom Namen zum 
Zeichen!“ — Und diesem obersten Grundsätze der Methodik wird 
nur allein die „Wörtermethode“ gerecht, was auch aus dem 
weiteren Verlaufe dieser Abhandlung klar ersichtlich wird. 
2. Keine Methode entspricht einem zweiten und dritten wichtigen Unter 
richtsgrundsatze so sehr, wie diese: „Unterrichte naturgemäß — 
unterrichte anschaulich!“ daher zuerst den Satz, dann das Wort und 
zum Schlüsse den Buchstaben — aber nicht umgekehrt, wie die 
synthetische Methode es tut; diese stellt den hier angeführten Unter 
richtsgrundsatz auf den Kopf. 
3. „In jedem Fortschreiten muß auch immer das wiederholende Moment 
liegen und alles Neue muß stets ein Ergebnis von bereits Erlerntem 
sein“ —. Dieses Alpha und Omega der ganzen Unterrichtskunst 
trifft gerade und wieder nur ganz allein bei der „Wörtermethode“ 
zu und wir werden diese Behauptung bei der Vorführung meiner 
„Wörter“ (NormalWörter) nachgewiesen finden. 
4. Bei und nach keiner andern Methode können entstandene Lücken 
durch Schulversäumnisse so gründlich behoben werden, wie bei dieser, 
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