Volltext: Die climatischen Verhältnisse Oberösterreichs

Differenz zeigt, ein äquables, und ein solches mit breiter täg¬ 
licher Differenz ein variables nennen. 
Die limitirtesten Climate finden sich in der Nähe des 
Aequators und auf Inseln, die excessivsten hauptsächlich nach 
dem Pole zu. und auf grossen Continenten. 
Die climatische Wärme eines Landstriches wird aber auch, 
abgesehen von dem geographischen Breitengrade, durch verschie¬ 
dene Ursachen beeinflusst, und zwar erhöht durch die Nähe einer 
warmen Meeresströmung, durch das Vorherrschen von Süd- und 
Südwestwinden (in der gemässigten nördlichen Zone), durch 
Gebirgsketten, welche vermöge ihrer Lage die Winde aus käl¬ 
teren Gegenden abhalten, durch Seltenheit von Sümpfen und 
Abwesenheit von Wäldern; erniedrigt dagegen durch ausgedehnte 
Continente, vorherrschend nördliche Winde, durch Gebirgsketten, 
welche warme Winde aufhalten, durch die Nähe isolirter Gipfel, 
welche längs ihrer Abhänge das Herabsinken kalter Luft ver¬ 
anlassen, durch ausgedehnte Wälder, zahlreiche Sümpfe, durch 
trübe Sommerhimmel, welche die Insolation schwächen, oder 
durch heitere Winterhimmel, welche die Ausstrahlung des Bo¬ 
dens begünstigen, so wie durch hohe Elevation des Bodens. 
Eine heisse Luft, wenn auch sonst rein, begünstigt eine 
grössere Hautthätigkeit und Perspiration, disponirt zu erhöhter 
Venosität und Unterleibs vollblütigkeit mit stärkerer Gallenbil¬ 
dung; denn die Lungen sind weniger activ, es gelangt eine ge¬ 
ringere Quantität Sauerstoff ins Blut und das Athmen ist un¬ 
vollkommener. Die heisse Luft schadet auch durch eine grössere 
Sättigungscapacität mit fremden Dünsten und durch geringere 
Dichtigkeit. Die extreme Wärme mindert daher die Blutmenge, 
schwächt die Innervation, erhält die Verdauungsorgane in Turges- 
cenz und veranlasst auch chronische Leiden der Haut. Sie be¬ 
schränkt die Lebhaftigkeit und macht mehr träge, wirkt also 
erschlaffend. 
Die kältere Luft vermehrt den Stoffwechsel im Organis¬ 
mus; bei der grösseren Dichtigkeit der Luft dringt mehr Sauer¬ 
stoff zu den Lungen, der Athmungsprocess wird erhöht, die Blut¬ 
bereitung und besonders die des Faserstoffes begünstigt; sie er¬
	        
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