Volltext: Die Ostalpen und Österreich

DIE LOMBARDISCHEN ALPEN 
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Der Ostrand der Zentralalpen umschließt in einem weiten Bogen eine niedrige, 
aus jungtertiären Mergeln, Sanden und Schottern aufgebaute Landschaft, das 
steirische Hügelland. Im Bereich wasserundurchlässiger Schichten ist die 
Landschaft stark zerschnitten, namentlich in den WindischenBüheln, in den 
Schottergebieten herrschen hingegen breite Platten vor und die Taldichte ist gering. 
An mehreren Stellen treten vulkanische Gesteine auf, die sich kuppenförmig über 
die Umgebung erheben. Die Mur wird von breiten diluvialen Schotterterrassen 
begleitet, die zur größeren Hälfte fruchtbares Ackerland sind, das hauptsächlich 
mit Roggen und Hafer bestellt wird. Besonders im Ostteil der Windischen Bühel 
gesellt sich zum Ackerbau ein umfangreicher Wein- und Obstbau. Die Industrie 
hält sich mehr an den Gebirgsrand, hat sich aber nur in Graz, an der Austritts 
stelle der Mur aus dem Gebirge, einen größeren Mittelpunkt schaffen können, dem 
die Nähe der Voitsberger Kohlenbergwerke zugute kommt. 
Trotz Industrie und großstädtischer Geschäftigkeit hat Graz (153 000 Einw.) 
nichts von seinen Vorzügen eingebüßt, die es zur vielgerühmten Pensionistenstadt 
werden ließen. Es ist eingebettet in eine freundliche und anmutige Gegend und 
birgt in seiner Mitte auf dem inselartig aus dem Becken aufsteigenden Schloßberg 
und an dessen Fuße prächtige Parkanlagen. Durch seine Universität und seine 
technische Hochschule ist die Stadt auch ein bedeutender Mittelpunkt wissen 
schaftlichen Lebens. 
Schon auf südslawischem Gebiet liegt die deutsche Stadt Marburg (40 000 Einw.), 
ein wichtiger, auch industriell tätiger Verkehrsknotenpunkt. 
DIE SÜDALPEN 
Die Südalpen unterscheiden sich von den Nordalpen nicht nur in Klima und 
Pflanzenkleid, sondern vor allem auch in ihrem Aufbau. Besonders spielen bei 
ihnen Eruptivgesteine eine wichtige Rolle in der Landschaft. 
DIE LOMBARDISCHEN ALPEN 
Schon in der westlichsten Gruppe, den Lombardischen Alpen, die vom Langensee 
bis zum Camonicatal und zum Iseosee nach Osten reichen, tritt diese Eigenheit 
des geologischen Baues hervor. An ihrer Nordseite herrschen südlich des Veltlin 
noch kristalline Gesteine vor, die auch an der Zusammensetzung der nordwärts 
geschobenen Hauptkette beteiligt sind; diese steigt im Mte. Redorta über 3000 m 
an und weist in Schattenlage auch noch einige kleine Gletscher auf. Die flache 
Südabdachung wird von Kalkgestein gebildet, in das stellenweise Porphyrlagen 
eingebettet sind. 
Die zahlreichen alten Bergbaue auf Silber und Eisen sind heute verfallen, und damit 
verschwand auch die in mehreren Tälern lebhaft betriebene Kleineisenindustrie. 
In wirtschaftlicher Beziehung sind heute besonders die großen Täler, vor allem 
Veltlin und Camonicatal, durch ihren ausgedehnten Wein- und Obstbau von 
Wert, noch mehr aber die herrlichen Seen, Langensee, Comersee, Iseosee, 
die viel von Fremden aufgesucht werden. Ihre Gestade sind infolge des milden 
Mittelmeerklimas von einer üppigen südlichen Vegetation geschmückt. Im Inneren 
des Gebirges steht die Almwirtschaft obenan, der bei der weit fortgeschrittenen 
Entwaldung große Flächen zur Verfügung stehen.
	        
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