Volltext: Die Leistungen des hochw. Bischofes von Linz, Franz Josef Rudigier

Die Mitglieder der beiden Jesuiten-Häuser, dann des Redemp 
toristen - Klosters sind es, welche vorzüglich dem Missionsgeschäfte obliegen 
und als Wanderpriester das Landvolk durch Predigen und Beichthören 
bearbeiten, besonders in jenen Gemeinden, wo angeblich die Rechtgläubigkeit 
etwas zu wanken beginnt. Es wird dabei jenes System beobachtet, 
welches unter Leitung der Jesuiten während der Regierungen Ferdinand I. 
und des II., dann Leopold's bis in die Jahre 1725 durchgeführt worden 
war, um die protestantisch gewordene Bevölkerung wieder katholisch zu 
machen und die Gegen - Reformation zu bewirken, was auch mit diesen und 
noch anderen schärferen Mitteln gelungen ist. 
Die Redemptoristinnen stehen durch den Rektor der Redemptoristen 
zu Puchheim, als deren Beichtvater, in engem Rapport mit letzterem und 
wirken auf die weibliche Bevölkerung weniger der Bauernschaft, als der 
kleinen Städte und Märkte. 
e) Orden der?. k. Franziskaner. 
Bischof Rudigier hat in Oberösterreich drei Hospize dieses Ordens 
neu errichtet und zwar: 
zu Enns im Jahre 1859 mit Subperior und 3 Patres, 
zu Schmolln im Jahre 1864 mit Subperior und 4 Patres, 
zu Suben im Jahre 1866 mit Subperior und 3 Patres, 
zusammen 13 Mitglieder. 
Keiner der Subperioren ist aus der Diözese Linz gebürtig, und 
von den 10 Patres sind aus Br ixen 9, aus Trient 1 gebürtig, 
keiner aus Oberösterreich. 
Der ganze Kloster-Klerus dieser drei Hospize ist Oberösterreichs 
Bevölkerung fremd, ihr aufgedrängt. 
ä) Orden der ?. ?. Kapuziner. 
Von diesem Orden besteht seit 1606 ein altes Kloster zu Linz, 
im Jahre 1870 mit einem Quardian und 8 Patres, 2 Kleriker und 
4 Laienbrüder. 
Ein zweites besteht seit 1686, durch Ferdinand III. gestiftet, in 
Gmunden, welches im Jahre 1870 einen Quardian, 5 Patres und 
5 Laienbrüder zählte. 
Neu errichtete, aus durchaus fremdländischen Mitgliedern, Bischof 
Rudigier ein Kloster aus den Kapuzinern nordtirolischerOrdens- 
provinz im Jahre 1862 zu Ried. 
Dieses steht unter einem Quardian aus Br ixen und 7 Patres, 
zusammen 8 Mitglieder, wovon keines aus der Diözese Linz gebürtig, 
nämlich 5 aus Brixen, 1 aus Trient, 1 aus Köln gebürtig ist.
	        
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