für uns die schrecklichste, die wir erlebt haben. Wir hatten
den Auftrag, mit zwei Kompagnien Pioniere Schanzgräben
auözuheben. Wir marschierten ohne Tornister, mit Mütze,
Spaten und Gewehr bis dicht an den Feind heran, und
ehe wir ausschwärmen konnten, warm wir im feindlichen
Fmer und zwar gleich von drei Seiten. Wir legten uns
sofort hin und rutschten in Schützenlinien auseinander.
Schießen konnten wir nicht, weil wir die Gegner nicht
sehen konnten, und mußten in „Marsch, Marsch" Vorgehen,
ohne einen Schuß abzugeben. Wir hatten dabei ziemliche
Verluste: 6 Tote und 23 Schwerverwundete. Wer das
Ziel war erreicht und der Gegner zurückgeworfen. Dies
dauerte bis gegen den Morgen, und mich fror furchtbar,
weil ich stundenlang bis an die Knie im Wasser stand,
wo wir die Toten und Verwundeten herauszogen. Wir
sind heute alle recht müde und zerschlagen und gedmken
unserer toten Kameraden. Von der 7. Kompagnie ist
der Feldwebel schwer verwundet und sind Offiziere ge¬
fallen, welche wir im Friedhof begruben. Wir haben
jedem ein Kreuz gemacht, die Namen darauf geschrieben
und die Gräber sehr schön mit Blumen geschmückt. Wenn
wir diese Gräber ansehen, könnten wir diese Kameraden
fast beneiden, denn sie sind den schönstm Tod gestorben
und haben ausgemngen; wer weiß, was uns noch bevor¬
steht, denn wir kämpfen gegen die Hauptmacht der Fran¬
zosen und haben noch schwer zu ringen. Aber trotz allem haben
wir Mut und hoffen, die schöne Heimat wiederzusehen.
Auf französischen Schießplätzen.
Wir hatten am 4., 5. und 6. September schwere, zum
Teil sehr schwere Kämpfe in der Richtung auf Epinal zu.
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