Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

bei den Herren Franzmännern bestens dafür bedanken. 
Ich werde ihnen diesen Schreck, den sie mir verursacht 
haben, mit Zins und Zinseszins zurückzahlen. Also seid 
außer Sorge um mich, es ist wirklich gar nicht gefährlich; 
eine höhere Macht hat dem Geschoß die Kraft genommen, 
mich schwer zu verletzen. Was mich sonst betrifft, bin ich 
vollständig gesund und hoffe auch, daß ich wohlbehalten 
wieder zu Euch zurückkehren kann. Von unseren Siegen 
werdet Ihr vielleicht mehr wissen, wie ich, da die Zei¬ 
tungen damit nicht säumen werden. Bei unserer Kom¬ 
pagnie hat'S schon ziemlich viele Opfer gekostet, da wir 
immer ziemlich nah am Gegner sind. Aber gesiegt haben 
wir doch jedesmal. Ich war schon ein paarmal in sehr 
großer Gefahr, und auch gestern hätt'ö mich besser treffen 
können, aber ich glaube, die liebe Gottesmutter hält ihren 
Schutzmantel stets über mich. Mso recht herzliche Grüße 
an Euch alle. 
Da Ihr Euch wahrscheinlich wieder recht kümmert, wenn 
Ihr Len Brief bekommt, so versichere ich Euch noch einmal, 
daß gar nichts fehlt bei mir, daß gar keine Gefahr vor¬ 
handen ist, da sich mir die Kugel nur zur Hälfte kn den 
Kopf bohrte und ich sie deshalb noch bequem anfassen 
und herausziehen konnte und ich nur ein kleines Löchlein 
am Hinterkopfe habe. Die Empfindung, die man hat, 
wenn's einem trifft, kann ich nur mit einem Schlag mit 
einem dicken Prügel vergleichen. Mir summte der Schädel, 
als ichs naufbekam, daß mir ganz schwarz vor den Augen 
wurde. Ich dachte eher an einen Schlag als an einen 
Schuß. Im großen ganzm schadet es auch nicht, daß es 
so kam, kann man doch sagen, daß man dem Vaterland 
auch sein Scherflein mit einigen Tropfen Blutes gegeben. 
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