Volltext: Zwischen Metz und den Vogesen (3 / 1915)

waren gut gedeckt zwischen Wein- und Hopfengärten in 
Stellung. Ein großartiges Panorama, ringsum immer 
noch geheimnisvolle Ruhe! Ich selber war mit Früh¬ 
stücken fertig und wollte gerade meine Eintragungen ins 
Kriegstagebuch machen, als wir mit einem Male aus 
unserer Ruhe gestört wurden. Bei unserem Frühstück hatten 
wir gar nicht recht bemerkt, daß unsere Artillerie Ln vollem 
Saus und Galopp aufgefahren war! Kaum hatten sie das 
Feuer eröffnet (natürlich rasmdes Schnellfeuer) so pfiff 
es auch schon über unseren Köpfen. Alles springt auf und 
sieht die erste feindliche Granate 20 Meter weit von uns 
krepieren. Ein furchtbares Krachen, schwarze Rauchwolken 
steigen auf! Alles springt auf und sieht ein zwei Meter 
tiefes Loch in der Erde, die Granatsplitter und Erdmassen 
fliegen bis in unsere Mitte. Das Regiment hatte inzwischen 
den Berg besetzt und lag knapp gedeckt am Abhang. Zum 
Besinnen blieb uns keine Zeit, denn schon kommt die 
zweite, dritte usw. Granate gesaust. Es ist gut, daß sie 
sich schon von weitem durch ihr Zischen bemerkbar machen. 
Was nun beginnen, ringsum schlagen die Granatm ein, 
überall das furchtbare Krachen und schwarzer Pulver¬ 
dampf. Hier konnten wir nicht bleiben, und so gings im 
beschleunigten Laufschritt durch die Rauchwolken durch, bis 
wir am Bergabhang hinter einer Hecke Deckung fanden. 
Aber kaum liegen wir da, so regnets schon wieder Eisen. 
Nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde im Schrapnell¬ 
hagel auSgeharrt hatten, suchten wir seitwärts im Dorf 
und an der Landstraße unter großen Bäumm Deckung. Von 
hier auS konnten wir beobachten, wie unsere abgesessene Ka¬ 
vallerie in eine fürchterliche Situation geriet. Die Reiter 
warm mit ihrm Karabinem in Schützenstellung ungefähr 
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