Volltext: Zwischen Metz und den Vogesen (3 / 1915)

Nachdem wir am 24. August schon einen sechsstündigen 
Kampf hinter uns hatten, waren wir noch gezwungen, einen 
Verschiebungsmarsch von acht Stunden vorzunehmen. Es 
war gerade 2 Uhr morgens. Major P. ließ halten, und eö 
konnte jeder, auf seinem Tornister liegend, daö Gewehr 
im Arm, den anbrechenden Morgen erwarten. Um 4 Uhr 
30 Minuten morgens erhielten wir den Befehl zum An¬ 
griff. Ich als Gefechtsordonnanz vom Major zu meinem 
Hauptmann. Ein sehr schwerer und verantwortungsvoller 
Posten, denn ein unvollzogener oder falsch überbrachter 
Befehl konnte alles kosten. 
3. und 4. Kompagnie ging zum Angriff über, 2. und 
t. Kompagnie links von uns im Walde suchte den Gegner, 
der eine starke Feldbefestigung innehatte, von der Seite 
zu fassen. Der Kampf wogte hin und her. Die feind¬ 
liche Artillerie schoß unheimlich sicher. Ein Flieger zog über 
uns seine Kreise, und so oft er das Zeichen (ein bomben¬ 
ähnlicher Körper, der starken dunklen Rauch entwickelte) 
gab, schlug auch schon mit unheimlicher Präzision die Gra¬ 
nate ein. Wir beobachteten dies zum ersten Male. Da¬ 
durch waren wir gezwungen, unsere Stellungen beständig 
zu verändern, und wir konnten niemals die Infanterie 
mit Sicherheit aufs Ziel nehmen. Dennoch kamen wir 
immer näher heran. 
Ein dicht verwachsener Waldstreifen nimmt uns wieder 
auf. Rasch die Beile, Picken, die Spaten heraus, Wege 
frei gemacht, die Kompagnie zusammengezogen, und im 
Laufschritt durch den Wald, der auch sofort mit einem 
furchtbaren Granatfeuer überschüttet wurde. Bevor wir 
nun aus dem Walde kamen, wurde wieder entwickelt. Wir 
waren durch eine Bodenwelle gut gedeckt und konnten das 
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