Volltext: Führer durch die Ausstellung des 23. Deutschen Geographentages in Magdeburg 1929

paläozoischen Schollen im Untergründe, die zum Aufdringen des Salzes 
und so zu den Vorgängen der Salzabwanderung und Salzauslaugung 
Veranlassung gegeben haben. 
Die Abteilung an der Rückwand des Raumes zeigt in einem Dreh 
rahmenschrank die Verbreitung der anstehenden Einzelformationen in 
Mitteldeutschland vom Paläozoikum bis zum Tertiär; und anschließend 
einige bodenkundlich wichtige Karten. Auf den Tischen sind die Roh 
produkte und die mannigfachen Verwendungsarten des Gipses aus den 
Brüchen am Südharz (Niedersachswerfen) ausgestellt. Daneben stehen die 
konglomeratischen Eisenerze aus dem Neokom und Emscher des nörd 
lichen Harzvorlandes von Salzgitter, Längede - Broistedt und Bülten- 
Adenstedt. Am rechten Ende des Tisches stehen die technologisch 
wichtigen Formsande des Oligocäns aus der Umgegend von Halle. 
Über dem Tisch sind Schautafeln der Aufbereitung und Verhüttung 
der Erze der Preußischen Bergwerks- und Hütten- A. G. im Oberharz 
aufgehängt. 
Röpke. 
Raum 2. Das Klima. 
Dargestellt ist der Verlauf des diesjährigen Winters, der in der 
Witterungsgeschichte, die seit 1774 für Magdeburg vorliegt, einzig 
artig dasteht. Diese Einzigartigkeit geht besonders aus der graphischen 
Darstellung des Februartemperaturmittels von 1774 bis 1929 hervor. 
In keinem einzigen Jahre ist das Temperaturmittel auch nur annähernd 
so tief gesunken wie im letzten Winter. Ihm am nächsten kommt der 
Februar 1855. Man sieht aus der Kurve, daß die sehr kalten Februar 
monate mit einem Mittel unter —5 Grad stets vereinzelt vorgekommen 
sind. Weiter sieht man, daß die Abweichungen vom normalen Februar, 
dessen Temperatur 0,8 Grad ist, nach oben weit häufiger stattfinden 
als nach unten. Wir erkennen hieran, daß unser Klimagebiet im wesent 
lichen noch ozeanisch und daher ausgeglichen ist, und daß nur in 
einzelnen (eben in den kalten) Jahren ein Vorstoß des kontinentalen 
Klimas mit seinen extremen Verhältnissen stattfindet. 
Die Kurve der Temperaturtagesmittel des letzten Winters zeigt 
den Wärmeausfall in dem zu kalten Januar, dem viel zu kalten Februar 
und dem zu kalten April und läßt den warmen November, die Wärme 
zwischen Weihnachten und Neujahr sowie in der zweiten Märzhälfte 
erkennen. 
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