Volltext: Führer durch die Ausstellung des 23. Deutschen Geographentages in Magdeburg 1929

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Abteilung A. 
Landeskunde Mitteldeutschlands 
I. Natur des Landes. 
Raum 1. Der Begriff „Mitteldeutschland“ 
Die Nachkriegslage hat die Bestrebungen einer Neueinteilung des 
Reiches geschaffen und damit auch die „Mitteldeutsche Frage“ in den 
Vordergrund geschoben. Die „Mitteldeutsche Frage“ ist besonders 
brennend infolge der staatlichen Zerrissenheit des Gebietes. In Raum 1 
ist rechts in einer Reihe von Karten dargestellt, wie verschiedene 
Gelehrte sich die Neugliederung des Reiches gedacht haben. Den 
Karten liegen die Nachbildungen in der Zeitschrift „Erde und Wirt 
schaft“ zu Grunde. Die Abgrenzung Mitteldeutschlands insbesondere 
hat ebenfalls verschiedene Vorschläge gezeitigt, die nach Staab, 
„Abgrenzung und Einheit des mitteldeutschen Wirtschaftsbezirkes“ 
Diss. Halle 1928, als groß- und kleinmitteldeutsche Lösungs 
versuche bezeichnet werden können. 
In Thormann und Staab, Der mitteldeutsche Raum, Merseburg, 
Stollberg 1929 sind diese Versuche übersichtlich zusammengestellt. 
An einer Reihe von Karten links im Raum 1 sind die Lösungsversuche 
dargestellt. Zu den kleinmitteldeutschen Lösungsversuchen gehören 
die von Feldhaus, Hoffmann, Penck, Riedel, Müller und 
Bau mann. Großmitteldeutsch sind die Lösungsversuche von Henze 
und Scheu, (denen sich im wesentlichen auch Aubin und Schlüter 
anschließen und neuerdings die Leipziger Denkschrift.) Sie fassen 
Thüringen, Freistaat und Provinz Sachsen, Anhalt und z. T. auch 
Braunschweig als Mitteldeutschland zusammen, lassen aber meist die 
Altmark fort. Die Karten von Henze und Scheu veranschaulichen 
den großmitteldeutschen Gedanken. —Wenn der Geograph über den 
mitteldeutschen Raum Auskunft geben soll, so muß er großmittel 
deutsche Grenzen angeben. Einen Überblick über diesen mitteldeut 
schen Raum gibt das Relief, zu dem zur besseren Orientierung auch
	        
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