Volltext: Die Pfarreien des Dekanates Gmunden

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die volle Ruhe wurde erst im November 1626 hergestellt und 
allmälich kehrten die Jschler zur katholischen Religion zurück. 
Das Präsentationsrecht auf die Pfarre Jschel übten, wie 
auf die übrigen Salzkammerguts-Pfarren, die Jesuiten zu Traun 
kirchen. 
A. 1634 stiftete Kaiser Ferdinand II. zur Pfarre Jschel, 
deren Seelenzahl sich bedeutend vermehrt hatte, einen Caplan mit 
jährlichen 300 fl. und a. 1740 stiftete Johann Adam Seeauer, 
Marktschreiber zu Jschel, einen dritten Geistlichen oder Früh 
messer, der täglich die hl. Messe um 5 Uhr Früh lesen und 
wöchentlich eine hl. Messe pro fundatoribus appliciren solle; die 
Kost habe ihm der Pfarrer zu reichen, und das jus xrasssu- 
tandi stehe bei dem Rector in Traunkirchen. A. 1781 legirt 
Johann Paul Sollinger, Bräuer zu Jschel, 5600 fl. zu dem 
Ende, daß ein dritter Caplan aufgestellt werde, dem der Pfarrer 
das gebräuchliche Solar, nebst Wohnung, Kost, Holz u. dgl. zu 
reichen habe, der aber zwei Wochenmessen pro fundatore lesen 
solle. 
A. 1681 wurde in der St. Nicolauskirche die Jesus, Maria 
und Josefs-Bruderschaft eingeführt und a. 1717 vom Papst 
Clemens XIII. mit Ablässen begnadigt; später wurde auch die 
6orpori8-0llri8ti-Bruderschaft aufgerichtet. 
Die c. a. 1396 im altdeutschen Style erbaute Kirche auf 
dem Sandpühel war indessen für die zugewachsene Bevölkerung 
viel zu klein und auch baufällig geworden; Kaiserin Maria 
Theresia befahl daher a. 1769, das Kirchengebäude bis auf den 
Spitzthurm abzutragen und ein neues Gotteshaus zu erbauen, 
und wies hiezu dem Markte 30.000 fl. an; um den nöthigen 
Bauraum zu gewinnen, mußte der Sandpühel abgetragen und 
auch der alte, ohnehin schon baufällige Pfarrhof demolirt werden. 
Am 1. Mai 1771 wurde vom Abte Amand von Lambach der 
Grundstein gelegt und bis a. 1774 war der neue Tempel, der 
nun die Richtung gegen Süden erhielt, in modernen Bauformen, 
ohne Pfeiler und Winkel, mit kühner Gewölbespannung aus
	        
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