Volltext: Die Pfarreien des Dekanates Gmunden

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Kirche gebaut und a. 1320 vom passauischen Weihbischofe Her 
mann, Episc. Prisinensis, zu Ehren der Himmelfahrt Mariens 
eingeweiht, im späteren Zeitenverlaufe vergrößert nnd erweitert. 
Der an dieser Kirche fungirende Seelsorger war damals 
noch nicht selbstständiger Pfarrer, sondern von der Haupt- und 
Mutterpsarre Traunkirchen aus exponirter Capellanns; in dem 
Verzeichnisse der Pfarreien der Passauer-Diöcese von den Jahren 
1360 nnd 1420 scheinen Goisarn und Halstatt nicht auf; doch 
a, 1478 werden Hall st att mit Aussee und Nußdorf 
als eine deni Nonnenkloster Traunkirchen gehörende und zum 
Archidiaconate Lambach zählende Pfarre aufgeführt; a. 1750 
werden Ebcnsee nnd H a l l st a t t noch Vicariate genannt. 
Die durch Luthers Lehre erzeugte Religionsspaltnng drang 
auch bis in jene Gebirgsgegend; eine geraume Zeit hatten die 
Bewohner von Hallstatt keinen katholischen Pfarrer, sondern wur 
den von protestantischen Pastoren geleitet. Als im Jahre 1600 
wieder ein katholischer Pfarrer eingesetzt werden sollte, erregten 
die Bewohner einen rasenden Tumult, bis sie durch abgeordnete 
Commissäre nnd Executioustruppen aus Salzburg wieder zur 
Ruhe gebracht wurden. 
Ungeachtet der angeordneten Emigrationen und Missionen 
konnte nur ein Theil dein katholischen Glauben erhalten werden: 
der Großtheil der Bewohner, vorzüglich zu Goisarn und Gosau, 
verharrte beim lutherischen Religionsbekenntnisse, darum wurden 
für sie dort, wie zu Hallstatt, eigene Schulen und Bethäuser er 
richtet. Bis zum Jahre 1600 gehörte Gosau als Filiale zur 
Pfarre H a l l st a t t. 
Die ziemlich große Pfarrkirche zu H a l l st a t t weiset alt 
deutsche Bauformen und ist in ihrem Innern in der Mitte durch 
starke Säulen gestützt, somit in zwei Schiffe getheilt, gleichsam 
als ob zwei Kirchen nebeneinander gebaut wären, deren jede einen 
Hochaltar hat; der eigentliche Hochaltar, ein Meisterwerk gothi 
scher Bildhauerarbeit aus dem 15. Jahrhundert, trägt als Mittel- 
stück die Mutter Gottes zwischen den heiligen Jungfrauen Katha-
	        
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