Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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starb er im Alter von 71 Jahren als Dechant und Pfarrer cum iure 
pontificalium zu Enns. 
Am 21. Mai 1784 war das Stift, das so vieles Unheil überstanden 
hatte, endlich dem Josefmischen Klostersturme zum Opfer gefallen; es 
war dem Religionsfonde zugeeignet worden.1) 
Für die erste Zeit hatte Garsten die Verwaltung zugewiesen be¬ 
kommen. Die 18 Kapitularen begaben sich teils dorthin, teils traten sie 
in den Seelsorgeklerus über2) oder begaben sich in ihre Heimat. Die 
Schulden des Stiftes betrugen 21.360 fl. ; das reine Vermögen, ungerechnet 
die Stiftsgebäude, die Wirtschaftsgeräte usw., wurde auf 222.056 fl. be¬ 
rechnet. Die Einrichtung wurde teilweise versteigert, die wertvolleren 
Bestände der Bücherei wanderten nach Linz, wo sie weiter verteilt 
wurden, auch die Kirchengeräte wurden zum Teile weitergegeben;3) 
einzelne Besitzungen wurden verkauft, doch wurde die Meierschaft bei¬ 
behalten, um Käufer anzulocken. 
In der Prälatur wurde das Pfarramt untergebracht; das Stiftsge¬ 
bäude wurde zuerst vom Bathyanischen Freikorps bewohnt, dann von 
zwei Kompanien des Langloisischen Infanterieregiments. Im Jahre 1788 
ergingen auch Ansuchen von Privatpersonen um Aufnahme. Endlich 
wurde mit Hofkanzleidekret vom 20. Okt. 1791 Gleink neben Garsten 
und Mondsee4) dem Linzer Bischof als Dotationsgut übergeben; das 
1) Das Folgende nach Hit tm air. 
2) An der neuen Pfarre Gleink war 1785—1824 P. Cölestin Sclireder Pfarrer; 
er starb am 16. Dez. 1824 im Alter von 82 Jahren; seine Grabinschrift ist noch 
im Kreuzweggange zu sehen, wohin sie vom bischöfl. Verwalter und Porstmeister 
Theodor Waldemar Großmann (gest. 1914) aus dem alten Friedhof (wovon später 
S. 51) gebracht wurde. Kooperatoren waren 1785 —1788 P. Josef Schwaighofen 
(gest. 1818) und 1789 —1799 P. Bernhard Hölzl (gest. 1824). Nach Danner¬ 
bauers Generalschematismus. 
3) So mußte 1785 der Pfarrer um die Kirchenstühle aus der aufgehobenen 
Spitalkirche in Steyr bitten, ebenso 1787 um ein Ziborium. Die Gleinker Glocken 
wurden für die Kapuzinerkirche in Linz bestimmt, während Gleink die aus der 
Spitalkirche erhalten sollte; Hit t m air 158 f. — In der Tat stammen die 
Kirchenstühle in der Vorhalle der Gleinker Pfarrkirche aus der Spitalkirche; 
Pfarrchronik 87. Schwieriger ist das Verhältnis mit den Glocken. Die viert¬ 
größte Glocke der Linzer Kapuzinerkirche trägt allerdings das Gleinker Wappen 
und die Jahreszahl 1757; die andern 5 aber tragen Jahreszahlen aus dem 
19. Jahrh. In der Gleinker Kirche wieder hat die große Glocke die Inschrift: 
Fusa anno Domini 1444, refusa anno Domini 1855; die andern 3 hingegen haben 
die Jahreszahl 1792, die letzte mit der Beifügung: Umgegossen 1859. Nun wurde 
aber die Spitalkirche schon 1785 aufgehoben. Somit ist der Sachverhalt jeden¬ 
falls etwas dunkel, da man doch nicht einzig zu Umgießungen seine Zuflucht 
nehmen kann. 
4) Mondsee wurde am 19. Jänner 1809 wieder aus der Realdotation aus¬ 
geschieden; Hittmair 493.
	        
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