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erhöhte den Kirchturm1) und errichtete den großen Meierhof.2) Außer¬
dem kaufte er zu Linz ein Stiftshaus.8)
Die Pflege der Gründe hatte früher viel zu wünschen übrig ge¬
lassen ; der Abt verkaufte einen Teil und ließ das Übrigbleibende so
bewirtschaften, daß es so viel oder ein Mehreres als vorhero die völlige
Fechsung von allen Gründen zusammen ausgetragen.4)
Rupert I. starb, als er beim Landtage zu Linz weilte,5) am
6. Dezember 1708.
Sein Nachfolger, Rupert II. Freysauf von Neudegg (1709
—1735), ließ sich die Verschönerung der Kirche angelegen sein.0)
Unter ihm baute 1732 Joh. Christoph Egedacher aus Salzburg die Orgel.7)
Andreas I. von Schwandtner (1736—1762)8) war früher Professor
der Mathematik an der Salzburger Universität gewesen. Sein Nachfolger
war Wolf gang III. Holzmayr, ein Steyrer.9) Er war ein berühmter
Prediger und übersetzte die Predigten Bossuets.10) Am 27. Nov. 1791
1) Pritz, ebenda. — Im Innern ist in der Höhe des Zifferblattes der
Weiterbau erkennbar.
2) Über dem Tor ist die Jahreszahl 1694 eingemeißelt. 1842 brannte der
Hof durch Blitzschlag ab und wurde 1843 wieder aufgebaut.
3) Pritz, Gleink 203. — Herrenstraße Nr. 5; bei der Aufhebung hatte
das Stiftshaus 4000 fl. Einlagewert; es wurde zuerst den Kindern des in Linz
liegenden Steinschen Regimentes zugewiesen und ging dann in Privatbesitz
über; Hitt m air 162. 458.
4) Ann. 242. f. — Hier schließen die Gleinker Annalen. — Die Tätigkeit
Ruperts I. ist umso höher anzuschlagen, als die Stifte damals wieder viel zu
leisten hatten. 1683 wurden den geistlichen Gütern des österr. Anteils der
Passauer Diözese mindestens 60.000 fl. Tlirkensteuer auferlegt; Keiblinger 913.
1690 legte Leopold I. dem Klerus seiner Staaten eine Abgabe von einer halben
Million auf; 1704 hatten die oberösterr. Stifte 12.000 fl. als donum gratuitum zu
leisten; Frieß, Garsten III. Jahrg. II. Heft 21. — Auffällig ist, daß Abt Rupert
sogar Geld ausleihen konnte: 1699 streckte er zum Kirchenbau in Rohrbach dem
Schlägler Abt Michael 3000 fl. vor; Pröll, Der Kirchenbau in Rohrbach 1899 S. 6.
5) Er war seit 1701 Verordneter des Prälatenstandes; Hoheneck I 198.
ß) Das Chronogramm zwischen Presbyterium und Schiff In Conspectu regis
Domini und das im Chor über dem Orgeltisch Psallite Domino sancii eins ergeben
die Jahreszahl 1709; das Kirchenportai trägt die Zahl 1714. Das Gitterwerk
beim Eingang in die Prälatur trägt die Jahreszahl 1727.
7) 1900 neu hergerichtet von Josef Mauracher aus St. Plorian.
8) Soweit sich die Ziffern auf der Sonnenuhr über dem Haupttor noch
lesen lassen, ergeben sie die Jahreszahl 1748. Der Brunnen im alten Konventhof
trägt die Zahl 1762.
ö) Ein treffliches Porträt wird im städt. Museum aufbewahrt.
l0) Jakob Benignus Bossuet Bischofes zu Meaux gesammelte Predigten. Aus dem
Französischen übersetzet von Wolf gang, Abte des Benediktiner stiftes Gleink in Ober¬
österr eiche. Steyr, verlegts Joh. Ferdinand Holzmayr, Buchhändler. Gedruckt mit
Wimmerischen Schriften. 1770—1784. 15 Teile. — Die Übersetzung liest sich leicht
und gefällig.