Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

videbatur, quomodo et quando a quibusdam rebellibus provincialibus, pro¬ 
viti ciis politicis evangelicis scilicet. ani e medio tollerentur a/ut ex coenobiis 
traderentur vel omnino ex provincia abigerentur. Inter medios lupos his 
temporibus versari visi sunt, numquam tamen animum deficientes despera- 
runt, scientes bonam causam tandem triumphaturam. 
Über die Lage der Katholiken in Steyr selbst bemerkt Zetl S. 38 
zum Jahre 1625 vielsagend: Ess seyndt nur 16 Catlwüsche Burger da¬ 
mals vnd Zivar der maiste Thaill Handwerchsléuth allhier gewest, Vnd 
von geringem Vermögen-. 
Immerhin geht aus Lindners Berichten hervor, daß sich das kirch¬ 
liche Leben der kleinen Gemeinde hob. Am Palmsonntag 1615 waren 
in der Pfarrkirche 60 Kommunikanten, multo sane auctior numerus quam 
praecedentibus, annis (270); am Palmsonntag 1617 waren es etwa 80 (309), 
an dem gleichen Tage 1620 und 1622 über 100 (367. 406). 
Von Bedeutung war es, daß es der Tatkraft des Abtes Anton II. 
Spindler gelang, den langjährigen Streit um die Bruderhaus- und die 
Spitalkirche günstig zu beenden. In jener wurde am 29. Juli 1616,l) in/ 
dieser am 9. Sept. 16172) nach langen Jahren wieder einmal katholischer 
Gottesdienst gefeiert. Der neue Burggraf Lamberg wurde eine feste 
Stütze der Katholiken und das 1616 gegründete Kapuzinerkloster8) half 
in der Seelsorge wacker mit. Eine entschiedene Wendung trat dann 
1620 ein, als Herzog Maximilian von Bayern für die Unterstützung 
Ferdinands II. im Kampfe gegen die aufrührerischen Untertanen das 
Land ob der Enns als Pfand bis zur Erstattung der Auslagen erhielt. 
Die Schlacht am Weißen Berge am 8. November 1620 leitete eine neue 
Zeit ein; bei den Katholiken Steyrs wurde am ersten Adventsonntag 
der Sieg mit Freuden gefeiert (384): Absoluto autem Borate in Signum 
laetitiae propter victoriam nuper Pragae obtentam in civitate quaedam 
maiora tormenta iussu capitaneorum exonerata sunt. In ipsa ecclesia 
paroehiali „Te Deum laudamus", quanto potuit musico concentu, solem- 
nissime cantatum est. 
Kehren wir nun zu unserer Aufgabe zurück, die damaligen Be¬ 
ziehungen zwischen Gleink und Steyr nach Lindners Angaben zu ver¬ 
folgen, so kommen natürlich die geistlichen Angelegenheiten zuerst in 
Betracht. Am Fronleichnamssonntag 1603 nahm Michael II. an der zum 
Preuenh. 357; Lindner 298. 
<2) Preuenh. 357; Lindner 315. — Zetl 13 gibt den 24. Okt. 1617 an. 
Auch Pritz, Steyr 244 hat dieses Datum; doch ist seine Berufung auf Preuen- 
hueber unrichtig; seine Berufung auf das städt. Archiv kann ich nicht überprüfen. 
3) Aufgehoben 1786. Das Klostergebäude ist in die sogenannte Werndl- 
Villa, Garstenstraße 5 u. 7, umgebaut; die Kirche wurde abgerissen, doch er¬ 
innert noch ein Kreuz an sie; vgl. Hit tm air 243.
	        
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