Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

abgelehnt (99). Einen deutlicheren Einblick gewährt uns die Nachricht 
vom Juni 1615, in der uns mitgeteilt wird, daß der Schwabe Ferdinand 
Pröbstl, Profeß von Irsing,1) in Gleink als Prior aufgenommen wurde: 
Hic brevi tempore fr air es ita reformatât; ut omnia magna cam animi 
alacritate et prompta volúntate per afferent minimeqiie media node ad 
Matntinum assurgere aggravar enturé) Interim tarnen in principio Ulis 
quaedam connive!)at; donee de die in diem perfectiores redderentur : ita 
s es e erga omnes gessit, ut eum non modo reverenter observarent, sed ut 
patrem amareni. Doch wurde der treffliche Mann zu bald wieder in 
seine Heimat abberufen (278).3) Auch einen frühern Prior, F. Sebastian, 
lobt Lindner; am Begräbnistage, dem 20. Juli 1609, setzt er ihm das 
schöne Denkmal: Uli bonus, sinceras et simplex religio sus sepultus est; 
nemini plane hic vir molestas ant gravis fuit (189). 
Mit dem klösterlichen Nachwuchs konnte es in jenen Zeiten 
natürlich nicht am besten bestellt sein. Manchmal konnten Novizen 
wegen der Erledigung der Abtwürde die Profeß nicht ablegen und 
wurden von Garsten übernommen; so der Schwabe F. Philipp, wohl 
während der Administration Hellers (25), und nach dem Tode des Abtes 
Johann Nikolaus der Augsburger F. Thomas (169. 269). 
Am 16. Juli 1606 legten drei Landsleute des Abtes Johann Niko¬ 
laus eihre Profeß ab: Johann aus Ingolstadt, Wilibald aus Eichstätt 
und Michael aus Greding (145). 
Auch über Gleinker Primizen wird von Lindner nicht allzuoft 
berichtet. Am Kathrinentag 1590 hielt der Profeß Wolfgang Schlegl 
seine Primiz (11). Im Jahre. 1609 feierten dann die oben genannten 
Professen ihr erstes hl. Meßopfer: Johann am 3. Mai, wobei der Ad¬ 
ministrator Plautius während des Festmahles seiner Freude Ausdruck 
gab, daß Gleink nach fast 20 Jahren wieder einmal eine Primiz be¬ 
gehen konnte (184); Wilibald und Michael, der hier mit dem Beinamen 
Paintner auferscheint, am Andreastag (193). Später werden nur noch 
zwei Primizen erwähnt : die des Georg Ramer am 21. April 1613 (237) 
und am 17. April 1616 die des Steyrers Kaspar Pulmer, bei welcher 
der früher erwähnte Prior Ferdinand Pröbstl sub ipso prandio. ... in 
laudem sacerdotii orationem ex cathedra peroravit (292). 
l) Die Benediktiner Reichsabtei Irsee bei Kaufbeuren (1183—1803). 
a) Nach der Reform des XV. Jahrh. war die Mette etwa um Mitternacht, 
die Prim zwischen 5 und 6 Uhr, die Terz nach 7 Uhr, die Non um 11, die Vesper 
nach 4 und das Komplet nach 5 Uhr; Braunmüller, Zur Reformgeschichte . . . 
Studien aus d. Bened. Orden III. Jahrg. I. Heft 312. — Übrigens hielt sich d^s 
in Gleink nicht, denn im Jahre 1655 erwähnen die Ann. 223 die Zeit von 3—4 
als vor Mettenzeit. 
3) Sonst hatten ausländische Reformatoren bisweilen wenig Glück; vgl. 
K e ibi in ger I. 821.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.