Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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schriebene Bücher.1) Er starb am 20. Sept. 1599. Während sein Vor¬ 
gänger in der Mitte der Kirche vor dem Hochaltar begraben worden 
war, wurde er in der Kapelle im Kreuzgange beigesetzt; diese Kapelle 
war 1579 angefangen und von ihm vollendet worden; 1673 wurde sie 
abgebrochen, wobei die Gebeine Michaels II. in Unser Lieben Frauen 
Kapelle übertragen wurden.2) 
In gewisser Hinsicht liefert uns Lindner bei Erwähnung des Todes 
dieses Abtes einen tiefern Einblick in den damaligen Zustand des 
Klosters als selbst die Gleinker Annalen; er berichtet (55): Rmus abbas 
Glunicensis, Mich. Bab., qui. . . monasterio post aliquos malos et indisci¬ 
plinaos apostatas*) non pastores sed lupos, praefuit, qui clanculum ovile 
Christi dormientibus superioribus ingressi fuerant, solummodo cuticulam 
curantes, nihil plane de ovibus solliciti. . . post longas1 diurnas gravissi- 
masque infirmitates e vivis discessit. Multa' in hoc suo pastorali officio 
laudabilia praestitit. Unice enim Uli curae fuit, quemadmodum rursus 
aliquem conventum monasticamque disciplinant instituer et, quae iam penitus 
collapsa viclebatur. Et quia sub eius regimine admodum gravi a et difficili a 
tempora fuerant, turn propter rusticorum seditiosos conventusr) tum etiam 
propter continuata bella contra Turcicum furorem, inde neccessario quasi 
nolens volens magna debita contrahere debuit. cum redditiis monasterii ad 
tot exactiones minime sufficerent. 
Nach dem Tode Michaels II. war der Garstner Profeß Johann 
Wilhelm Heller, vordem Pfarrvikar von Steyr, Administrator von Gleink, 
bis er am Jakobstag 1601 zum Abt von Garsten gewählt wurde (40. 67).5) 
Abt von Gleink wurde nun der Kremsmünsterer Profeß Johann Niko¬ 
laus Seid, a DD. commissariis substitutus (80) ;6) er war zu Eichstätt 
in Franken geboren.7) Nach Lindner wurde er erst am 15. Mai 1606 
zugleich mit Bernhard Schilling, Abt von Seitenstetten, vom Passauer 
Weihbischof zu Gleink infuliert;8) Beistände waren Johann Wilhelm 
') Ann. 182. 
2) Ann. 156 und 181. — Auf Vischers Bild sieht man an der südöstlichen 
Seite der Kirche, in gleicher Richtung' mit dieser, eine Kapelle. Vgl. später die 
Baugeschichte. 
3) Nach dem Vorausgehenden stark einzuschränken. 
4) Vgl. Czerny, Der zweite Bauernaufstand in Oberösterreich 1595—1599 
(1890). 
5) Ann. 188. 192. 
'«) Ann. 192. 
7) Pachmayr 357. 
8) Bernhard Schilling 1602—1610. Bei der großen Ausdehnung der Diözese 
Passau und der großen Zahl der Stifte ist es leicht erklärbar, daß öfters 2 oder 3 
Abte mitsammen benediziert wurden; Riesen h über 17, Anm. 6. Immerhin ist die 
lange Verzögerung auffällig; man könnte aber an Zwistigkeiten zwischen dem
	        
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