Volltext: Untersuchungen über den Druck der Luft

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dem Barometer, der von Ost gegen West andrängenden kälte 
ren , und der von West gegen Ost hereinwirkenden wärmeren 
noch elastischeren Luftschichten ist. 
Von dem höheren oder niederen Stande der Sonne, dem 
längeren oder kürzeren Verweilen derselben über dem Hori 
zonte hängen die Temperatur-Verhältnisse und alle durch diese 
bedingten Vorgänge ab, daher sehen wir, dass in den wärmeren 
Monaten das Minimum am Morgen, das Maximum des Vormittags 
auf frühere, das Minimum des Abends und das Maximum vor Mit- r 
ternacht auf spätere Stunden fällt, als in den kälteren Monaten, 
in welchen sämmtliche Momente dem Mittage näher liegen. 
Die jährlichen Aenderungen des Luftdruckes sollten dem 
Vermuthen nach in Uebereinstimmung mit denen der Wärme er 
folgen ; der Luftdruck soll am grössten sein um die Zeit der klein 
sten , am kleinsten um die Zeit der grössten Wärme; ein solcher 
Gang findet wirklich zwischen den Wendekreisen statt; ausserhalb 
dieser nimmt der Luftdruck vom Winter bis um die Zeit des Früh 
lings - Aequinoctium’s ab, steigt dann bis einige Zeit nach der 
Sommer-Sonnenwende, sinkt bis nach dem Herbst-Aequinoctium, 
worauf er bis zum Winter-Solstitium wieder zunimmt, ln grosse- j, 
ren Breiten verschwindet diese Periode zum Theil; denn da die 
Aenderung vom Maximum im Winter, bis zum Minimum im Som 
mer nur klein ist, so wird sie zum Theil durch den alsdann 
grösseren Druck des Dampfes versteckt. Zwischen den Wende 
kreisen ist der Druck der trockenen Luft viel grösser, und wenn 
gleich der Druck des Dampfes gegen den Sommer wächst, so ist 
sein Einfluss doch nicht so gross, so dass die Periode ohne Un 
terbrechung erscheint. (Kämtz Vorlesungen.) In unseren Breiten 
ist in der kälteren Jahreshälfte, vom Herbst bis zum Frühlings- 
Aequinoctium der Gang des Gesammt-Luftdruckes ein regelmäs 
siger; bei abnehmender Wärme steigt das Barometer, erreicht 
nach der Zeit des Winter-Solstitiums sein Maximum, und nimmt 
von da an ab bis zum Frühlings-Aequinoctium; der Einfluss 
der Dämpfe ist in diesem Zeiträume nicht vorwiegend.
	        
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