Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr 1917 (1917)

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Baueruregels. 
Januar. 
Tanzen im Januar die Mucken. 
Mutz der Bauer nach dem Futter gucken. — 
Pauli Bekehrung. Futter halb hinum. halb 
herum. 
Neujahrsnacht still und klar, 
Deuten auf ein gutes Jahr. "— 
Kabian und Sebastian 
Tut der Safl in die Bäume gahn. 
Februar. 
Wenns an Lichtmeß stürmt und schneit, 
Ist der Frühling nicht mehr weit, 
Ist es aber hell und klar. 
Gibt es ein spätes Frühjahr. 
Mattheis brichts Eis. hat er keins, 
Dann macht er eins. 
Lichtmeß im Klee. Ostern im Schn«e. 
März. 
Märzenstaub bringt Gras und Laub 
Märzenschnee tut Obst und Weinstock weh. 
Märzenferkel. Märzenfohlen, 
Alle Bauern gerne wollen. 
Maria Verkündigung 
Kehren die Schwalben wiederum. 
Avril. 
Donnerts im April, 
Jsts der Bauern Will. 
Aprilregen — Gottes Segen. 
Ist Markus kalt. 
So ist auch die Bittwoche kalt. 
Regnets in die Osterglocken, 
Ist der ganze Sommer trocken. 
Mai. 
Maienregen, großer Segen. 
Wenn St. Urban lacht, weinen die Trauben. 
Maikäferjahr — ein gutes Jahr. 
Maifrost tut allen Früchten schaden. 
Schreit der Psau lang in der Nacht, 
So regnets bald. 
Ein Schwärm im Mai. ein Fuder Heu. 
Ein Schwärm im Jun', ein fettes Huhn. 
Em Schwärm im Jul', ein Federspul. 
Juni. 
Scheint an St. Peter Sonnenschein. 
Trinkt der Müller lustig Wein. 
Wenns an Johanni Regen gab, 
Fallen die Nüsse vom Baume herab. 
Vor Johanni kein Gerstenlob. 
Wie Medard sich zeigt, 
Die Ernt' verstreicht. 
Juli. 
Ist's zu Jakobi hell und warm, 
Macht zu Weihnacht den Ofen warm. 
Wie Maria übers Gebirg geht (2. 
So kommt sie nach 40 Tagen wieder. 
Hundstage klar, geben ein gutes JaHr. 
Wie's an St. Margarethen regnet 
So regnets vier Wochen lang. 
Auguft. 
Wie Bartelmä sich hält, 
Ist der ganze Herbst bestellt. 
Wenns im August stark tauen tut, 
Bleibt gewöhnlich 's Wetter gut. 
Im August lang heiß — ' 
Winter lang weiß. 
Im Herbst der Bartelmann — 
Hängt an die Hopfendollen dran. 
September. 
Aegidi sä's Korn, wart nimmer bis 
Wie an Sankt Aegidius, 
Vier Wochen das Wetter bleiben muß. 
Maria Geburt, fliegen die Schwalben fmt> 
Wenn Michaeli Nord- oder Westwind Msht, 
Ein harter Winter zu erwarten steht. 
Oktober. 
Wenn Buchenfrüchte geraten Zwhl, 
Nuß- und Eichbaum hängen voll. 
Folgt ein harter Winter drauf. 
Fällt der Schnee mit großem Häuf. 
An Gallus hau' ab den Kohl, 
Er schmeckt dann im Winter trefflich «wh!. 
Auf St. Gall — bleibt die Kuh im Stall. 
Ist Simon und Juda vorbei — 
Rückt der Winter herbei. 
November. 
Kommt St. Martin mit Winterkält, 
Ist's gut. wenn bald ein Schnee einfällt. 
Man hat ihn lieber dürr als naß. 
So hält sich's auch mit Andreas. 
Wenn die Gänse um Lichtmeß auf dem Ki 
stehn, 
Müssen sie Weihnachten im Kote geh'n. 
Andreas Schnee tut dem Korn weh. 
Dezember. 
Weihnachten Schnee — 
Ostern Klee. 
Finstere Metten, lichte Scheune» 
teile Metten, dunkle Scheune, 
uf Barbara die Sonne weicht. 
Zu Luzia sie wieder schleicht.
	        
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