Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr 1917 (1917)

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Im Tann. 
Erzählung aus dem Jägerleben von Hans 
Walter Schmidt. 
Nachdruck verboten. 
I. 
Die Nacht war finster und drückend eine kurze, beängstigend« Stille, und dann 
chwül. Der ganze Himmel hatte sich mit brach das Wetter mit seiner ganzen Kraft 
n?umRT* ^T— Ein blendender Blitz erhellte die Ee- 
wo»' 
Hab« 
mit 
age, 
chwerem Gewölk bedeckt, aus dem hier los. 
md dort am westli¬ 
chen Horizont grelle 
Blitze aufzuckten. 
Schon vernahm man 
das dumpfe Grollen 
des fernen Donners, 
der gleich der Stimme 
eines Heroldes das 
nahende Gewitter 
verkündete. 
„Das gibt eine 
böse Nacht!" murmelte 
der einsame Wände- 
in, der im düsteren 
Walde eiligen Schrit- 
Ks auf dem schmalen 
Fußwege vorwärts- 
strebte, der von Wei- 
lettsee nach Eossen- 
reutfj führte. 
Der flotte, grüne 
Zagdhut, mit der Fe- 
der des Kupferfasans 
geschmückt, und die 
Doppelflinte auf sei- 
mm Rücken, kenn- 
Mneten den jungen 
Mann als Jäger. Es 
M der Forstgehilfe 
Ranz Lautenhammer, 
« bei seinem Vater, 
dem Förster Michael 
«uitenhammer in 
vossenreuth, die Stel- 
le eines Hilfsjägers 
Aeidete. Jetzt fuhr 
«n mächtiger Wind- 
Job jäh durch den 
ptst und vor seiner 
Dicht neben ihm hatte der Blitz eine 
hohe Tanne gespalten. „Himmel, war das 
ein Schlag", kam es von seinen Lippen. 
gend ringsum auf 
Augenblicke, der ganze 
Wald schien in Flam- 
men zu stehen und fast 
gleichzeitig erfolgte 
das schmetternde Kra- 
chen des Donners. Die 
Schleusen des Him- 
mels öffneten sich, und 
hernieder stürzte es 
wie das Gewässer der 
Sintflut. Dabei heulte 
und pfiff ein orkan- 
artiger Sturm, der 
in den Kronen der 
Baumriesen wühlt«, 
sodaß knorriges Ee- 
äst wie Binsen g»- 
knickt zur Erde nieder- 
stürzte. 
Der junge Wan- 
, derer schien jedoch den 
'Kampf der Elemente 
kaum zu beachten. Nur 
den Lauf seiner Büchse 
kehrte er nach unten, 
damit er vom nieder- 
strömenden Regen 
keinen Schaden neh- 
me. Was achtet 
auch ein richtiger 
Weidmann auf die 
wechselvollen Launen 
der Witterung! 
Zudem durchzo- 
gen ernst« Gedanken 
die Seele des jungen 
Forstgehilfen, die ihn 
völlig in Anspruch 
Algewalt beugten sich die Bäum« fast zur nahmen. Im Geist« sah «r ein Paar blau« 
We nieder, wie um dem Gewaltigen die Mädchenaugen, die sich groh und ernst auf 
mührend« Ehre zu erweisen. Nun fielen die ihn richteten. Tränen erglänzten in diesen 
Wen Tropfen, groß, bleischwer auf die rau- lieben Äugen. Tränen der Wehmut und des 
Anden Blätter der Eichen nieder. Noch Schmerzes. Ein tiefer Seufzer entrang sich
	        
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