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halb getröstet und er freute sich auf ein an¬
ständiges „Duför", denn es taten ja viele
Me Leute mit. . .
Aber es ist ganz anders gegangen. Schon
über die zackigen Wandeln herüber hat der
Herr ihn angeschrien, er solle nicht so jammern
wegen einer lumpigen Fleischwunde . . . Ob¬
gleich der Leitner das Gelenk nicht mehr hat
rühren können. Der Forstwart legte einen
Notverband an und Herr Wurzer fuhr in die
Tasche und hat nach langem Zögern dem An¬
geschossenen --zehn Kronen auf die schwie¬
lige Rechte gelegt.
„Wär' schon hübsch wenig für den vielen
„Wehdam", meinte Anderl bescheiden. Und
die Kugel war ja noch drin. Der Herr möge
«och was zulegen, meinte auch der Forsiwart.
Ls könnt ja eintreffen, daß der Arm steif
blieb. . .
Aber nir ist dem Herrn so zu Herzen ge¬
gangen, als daß er mehr zahlen sollte. Kirsch¬
rot vor Zorn ist er worden, — plötzlich aber
sind ihm Tränen in den Augen gestanden und
er hat Lettners gesunde Hand ergriffen:
„Glaube mir, Bursch," hat er gesagt, „ich gäbe
dir das Zehnfache, wenn ichs hätte. Aber ich
bi» selber ein armer Teufel . . ."
Da haben die zwei keinen Muckser mehr
getan. Armut tut in jedem Stande weh. Und
mim einer nir hat, nachher sind zehn Kronen
schon sehr viel.
Wenn nur der Arm nicht wirklich steif
geblieben und es nicht aufgekommen wär', datz
der Herr Wurzer ein schwerreicher Mann war,
aber geizig, schmutzig geizig! Da ist dem Anderl
der Zorn geschwollen. So ein Schuft! Weint
iinl zehn Kronen! Bringt einen armen Tropf
um Verdienst und gesunden Arm und kümniert
sich mr! Verklagen hätt man ihn sollen! In
den Zeitungen umeinanderziehen! Aber ihm
war's zuwider, seine Hilflosigkeit in alle Welt
hinauszuschreien . . . Und heut nun lieferte
sich der Feind ahnungslos in seine Hände.
Schweigsam wanderten die zwei durch Zir¬
belholz. Wucherkraut, Geröll und verwickeltes
Gelände und Ueberhänge der Grathöhe zu,
die bewachsen genug war, datz das Gams-
wild noch Aesung fand.
„Ist das ein mühseliger Aufstieg," stöhnte
der dieses Terrains unkundige Wurzer und
blieb zitternd und schnaufend immer häufiger
stehen.
Erbarmungslos trieb ihn Anderl weiter.
Mit steifen, ausgefrorenen Händen klammerte
>>ch der Jäger ans glatte Gestein. Rauher
Novemberwind jagte ihm spitze Eisnadeln
ins Gesicht. Die Fütze drohten zu versagen. Den
Anderl freuts. Vor lauter Schadenfreude
friert's ihn gar nicht. Vergnügt bemerkt er die
blutig zerrissenen Finger seines Begleiters.
„Und dabei habe ich bis jetzt noch keine
Krücke gesehen," seufzt Wurzer.
Hast früher Gams und Treiber mit einem
Schutz troffen, — kannst auch einmal im un¬
bevölkerten Revier pirschen geh'n, denkt Leitner
ungerührt.
Noch einmal in gefahrvoller Steigung
über ein vereistes Band, das jäh abfüllt zu
des reihenden Wildbachs tiefem, schaurig-schö¬
nem Schluchtenbett. Dann endlich letztes
Hinaufturnsn zur Grathöhe!
„Ich kann nicht mehr. . .! Und ich ver¬
gehe vor Durst. . .!"
„Da drüben steht Krickelwild." sagt An¬
der! gleichgültig und sieht des todmüden Jä¬
gers Augen habgierig aufleuchten, seine er¬
matteten Kräfte neu erstehen. Kniestemmend
müssen sie sich aufwärts schieben, mit den Hän¬
den vorgreifen, den Körper nachziehen, durch
eine Rinne ewigen Schnees kriechen. Nun find
sie auf Schußweite von dem Rudel entfernt,
das vertraut äst. Etwas abseits steht der Bock.
Plötzlich sichert er. Noch ein Gedanke und der
Widerrist mit dem prachtvollen Bart taucht
in die Runse. Das darf nicht geschehen, denkt
der Geizhals. Sonst hat er ja gar nichts von
dieser fürchterlichen Klettertour!
Ein beherzter Schutz, der den Gams hoch-
aufwirft, — bort liegt er mit gestreckten Läu¬
fen. Der Anderl rührt sich nicht.
„Wer holt ihn?" erkundigt sich Wurzer
freundlich. Leitner mißt die Entfernung.
„Ich — wenn Sie mir noch einmal zehn
Kron.en geben."
„Wieso noch einmal?" Wurzer erinnert
sich noch immer nicht.
„Sie sind wohl verrückt?"
„Ich brauch ja den Bock net," entgegnet
Anderl achselzuckend und will weiter.
Aber Wurzer möchte die kostbare Beute
haben. Und der Bursch flötzt ihm Mißtrauen
ein. „Alsdann . . . Meinetwegen . . ."
„Aber bitt schön im voraus, Herr Wurzer.
Es möcht' Sie sonst wieder gereuen ..."
Peinlich erstaunt, seinen Namen zu hören,
trennt sich Wurzer unverzüglich von zwei
Scheinen. „Das ist alles, was ich bei mir
habe." erklärt er weinerlich und hält seine
Tasche ängstlich zu.
„Wir wissen's schon," damit schiebt der
Anderl gelassen das Geld ein. —
So. Nun liegt der Bock vor der Riegel-
alm. Wurzer klopft an dis Scheiben. Kein