Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr 1915 (1915)

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Vernimms aus unendlichen 
Reihen: 
Wir lassen den Boden des 
Vaterlands, 
Den heiligen, nicht entweihen! 
Wir standen besonnen, Ge¬ 
wehr bei Fuß. 
Und bissen die Zähne zu¬ 
sammen, 
Nun ist.es vorbei, Dir Volk 
meinen Gruß! 
Es reiht uns hinein in die 
Flammen! 
Die Stirnen empor! Die Fah¬ 
nen voran! 
Zum Walle, auf an die Gren¬ 
zen ! 
Und reiten wir heim, so sollt 
ihr dann 
Mit deutschem Eichlaub Uns 
kränzen! 
* 
Wir lassen nun die Kriegsereignisse der 
Reihe nach folgen: 
24. Juli: Oesterreich-Ungarn richtet an 
Serbien ein Ultimatum und fordert bis zum 
25. Juli, 6 Uhr abends, die unbedingte An¬ 
nahme sämtlicher in demselben gestellten For¬ 
derungen. 
25. Juli: Abbruch der diplomatischen Be¬ 
ziehungen zu Serbien. 
28. Juli: Eintritt des Kriegszustandes 
zwischen Oesterreich und Serbren. Der 
Kaiser erläßt an die Völker Oesterreich-Un¬ 
garns ein Manifest. 
29. Juli: Die Serben sprengen um 
1 Uhr 30 Minuten früh die über die Donau 
führende Brücke zwischen Semlin und Belgrav. 
— Beschießung der serbischen Positionen jen¬ 
seits der Brücke durch österreichische Infante¬ 
rie und Artillerie. Die Serben ziehen sich 
nach kurzem Kampfe zurück. — Einer klei¬ 
nen Abteilung! österr. Pioniere gelingt im 
Vereine mit Mannschaften der Finanzwache 
nach kurzem, aber heftigem Kampfe mit über¬ 
legenen serbischen Kräften die Wegnahme 
zweier feindlicher, mit Munition und Minen 
beladenen Dampfer. — Donau-Monitore, Ar¬ 
tillerie und Infanterie haben das Feuer auf 
die Stellungen der Serben bei Belgrad er¬ 
öffnet und in einem längeren Kampfe diese 
Stellungen vom Feinde gesäubert. Die Ver¬ 
luste auf österr. Seite waren unbeträchtlich. 
— Ausbruch der Revolution in Russisch- 
Polen. 
30. Juli: Zwei in Ausrüstung befindliche 
serbische Dampfer auf der Save werden von 
der nächst dem Ufer gegenüber Velke-Eradiste 
aufgefahrenen Artillerie unter Feuer genom¬ 
men und vernichtet. —- Erfolgreiche Be- 
vie Befdrießting von Belgrad. g« 
schießung der Festung Belgrad. Vernichtung m 
des serbischen Zollhauses durch österr. Ar¬ 
tillerie, von dem aus die österr. Truppen be- j 
schossen wurden. bi 
31. Juli: Anordnung der allgemeine« ti 
Mobilisierung in Oesterreich-Ungarn. — Un- d> 
sere vortrefflichen Grenzjägerzüge weisen eine« d 
überlegenen serbischen Angriff bei Klotjevai F 
an der Save ohne eigene Verluste zurück. - n 
Der Zar ordnet die allgemeine Mobilmachung n 
an. — Deutsches Ultimatum an Rußland 
— Kaiser Wilhelm erklärt Deutschland i« ki 
Kriegszustand. d 
1. August: Anfrage an Frankreich übe, sc 
sein Verhalten in einem deutsch-russisch« d 
Kriege. — Die deutsche Mobilmachung b« g> 
fohlen, teilweiser Aufruf des Landsturms. - £ 
Mobilmachung auch in Frankreich. — Pikett 
stellung der schweizerischen Armee. — Rus l, 
fischeGrenzüberschreitungen bei Bialla, Eichen g 
rieb, Miloslaw. b< 
2. August: Deutschlands Kriegserklärung d- 
an Rußland. — Beschießung des Hafen- F 
Libau durch den deutschen Kreuzer „Augs T 
bürg". — Besetzung Luxemburgs. — An 3 
frage an Belgien. kc 
3. August: Abbruch der Beziehungen mit a 
Frankreich. — Einrücken deutscher und öst« h 
reichischer Truppen in Kalisch, Czenstochau un! $ 
Alerandrowo. — Französische Flieger gela« A 
gen über Belgien nach Deutschland und wer 3 
fen Bomben. h 
4. August: Deutsche Reichstagssitzung, if sc 
der fünf Milliarden Kriegskredite einstimmi! ü 
bewilligt werden. — England erklärt Deutsch zi 
land den Krieg. — Italienische Neutralität d 
erklärung. — Deutsche Kavallerie in Kibart« si 
— Dänische Neutralitätserklärung. 
—Deutsche Kriegsschiffe beschießen algerisch i 
Häfen.
	        
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