Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Humoreske von Siegfried Stutz. — Illustriert von H. Pohl. 
Nachdruck verboten. 
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er Hias logiert im „Lö¬ 
wen", wenn er jn die 
Stadt kommt. Der 
Löwe liegt am Markt¬ 
platz, gegenüber dem 
Rathaus. .Das ist für 
den Hias bequem, 
wenn er am Amt zu 
tun hat. Und weil der 
Hias gern einen guten 
Schoppen trinkt, was 
sein Weib nit immer wissen muh, bleibt er 
oft über Nacht in der Stadt. Eines Abends, 
-als er gar teufelsmähigen Durst verspürt, 
und dem Löwenwirt nit all sein Bier aus- 
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„A dummer Lapp, der Löwenwirt," 
schimpft Hias und kalkuliert, dah er sich doch 
irgendwie bemerkbar machen müsse, wenn ihm 
geöffnet werden sollte. 
„Bleibt nir übrig, als Pochen und Ru¬ 
fen," denkt Hias und macht seine Gedanke» 
trinken will, sagt er: „Löwenwirt, i geh noh 
a mal aus, gradüber in' Ratskeller. I muh 
mit aan Bekannten diskurieren." 
„Schön, Hias," sagt der Löwenwirt. „Lah 
Dir's guat schmecken. 
Hias steigt in den Ratskeller. Da gehts 
fein lustig her. Das Bier ist gut und die 
Schänkin a sauberes Madel. Hias zählt nit 
mehr die Mahkrüg, ihm ist kreuzwohl. So 
kreuzwohl, dah es drei Uhr in der Früh ist, 
als er aus dem Ratskeller stapft. Er torkelt 
in kühnen Schlangenlinien über den Marktplatz 
und findet richtig den „Löwen". 
„Teirel, der Huber hat zug'sperrt," raison¬ 
niert der Hias und glotzt verdutzt das Haus- 
zur Tat. Mit Fäusten und Fügen trommell 
er an das Kaustor, und brüllt mit voll« 
Lunge nach dem Löwenwirt. 
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tor an. „Licht is a nit mehr. So a Schlaf¬ 
mützen ! Aber a Gasthaus hat allemal a Nacht¬ 
glocken," philosophiert er und tastet an der 
Einfahrt herum. „So a Strick oder a Draht 
muh saan zum Reihen." Hias aber fand nir. 
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