Volltext: Kämpfer an vergessenen Fronten

abkommandiert, um eine Safari") Verpflegungslasten abzuholen aus Engare Nairobi. Am 5 Ahr abends 
Abmarsch zusammen mit je einem Europäer und 12 Askaris der 10. und 21. Kompagnie. Die wasserlose 
Strecke wurde bis morgens 8 Ahr durchquert, dann Ruhe bis Montag mittag. Auf Burenwagen treffen 
unsere Lasten aus Moschi--Geraragua ein. Nachdem die 400 Lasten übernommen sind, begibt sich unsere 
Safari nachmittags um 4 Ahr auf den Weg. Spät nach Mitternacht treffen wir am Fuße des Longido 
ein. Nach kurzer Ruhe begeben wir uns bei Morgengrauen zum Aufstieg. Ich vorauf, treffe dann unsere 
Kompagnie, die ausmarschiert zum Telefonbau. Kaum sind die letzten unserer Safari von der Wasserstelle 
abgerückt, da knallt plötzlich ein Schuß. Beim zweiten Schuß sehe ich dann auch schou eine große Reiter- 
Patrouille 100 Meter vor unserer Kompagnie auftauchen. Im gleichen Augenblick sind alle abgesessen und in 
Stellung gegangen, und es entspinnt sich ein heftiger Kampf. Anfere Kompagnie, etwa 65 Gewehre stark, ist 
sofort ausgeschwärmt und macht einen großen Sprung nach vorn. Auf feindlicher Seite liegen etwa 120 
Engländer, aber alles Buren und Engländer, also 
keine farbige Truppe. Mit unserem Hauptmann, der 
weit hinter der Kompagnie war, bleibe ich in halber 
Äöhe des Berges liegen. Ein Runterkommen zu 
unserer Abteilung war ganz ausgeschlossen, da der 
Berg ohne jede Deckung und auf die nahe Entfernung 
(etwa 300 Meter) die Kugeln hageldick einschlugeil. 
Der Hauptmann erhielt auch bald einen Streifschuß über 
der rechten Schläfe. Nachdem ich ihm einen Verband 
angelegt habe, gehe ich als rechte Seitenpatrouille ab, 
um eine Amgehung des Feindes zu verhindern. Nach 
sehr anstrengendem Marsch über ben beschwerlichen 
Äügel kam ich hinter einen großen Fels, hinter dem 
ich mit meinen Askaris gutes Schußfeld und auch 
Deckung hatte. 
Es entspann sich ein unbeschreibliches Feuer. 
Nur unserer guten Deckung im hohen Gras könnten 
wir es verdanken, daß nur wenige sielen. Das Stöhnen 
der Verwundeten auf beiden Seiten war schrecklich. 
Zuletzt lagen wir uns nur noch auf 50 Meter gegen- 
über, und zwar von früh 5.30 Ahr bis 10.30 Ahr. Da 
endlich zog sich der Feind zurück. Auf Känden uud 
Füßen krochen sie einzeln zurück, nur wenige konnten 
ihre Reittiere mitnehmen. Ein dichter Akazienstreisen 
machte ihnen nachher den Rückzug leichter, sonst 
wären die feindlichen Truppen kaum zurückgekommen. 
Für uns war es aber auch höchste Zeit, denn alles in 
allem waren wir mit Europäern nur 65 Gewehre 
stark, und davon waren schon 10 gefallen. Die Askari 
waren einfach bewundernswert, mit der größten Ruhe benahmen sie sich im Gesecht. Verwundete schössen 
ruhig weiter. 
Wir erhielten dann den Auftrag, einen Flankenangriff auf den linken feindlichen Flügel durchzuführen 
Nach steilen und äußerst schwierigen Touren gelangten wir um 5 Ahr auf einen Felsen gegenüber der feind¬ 
lichen Flanke. Äier lagen uns nur indische Truppen gegenüber. Aus unser erstes Feuer entstand gleich 
kolossale Verwirrung in der feindlichen Schützenlinie. Es dauerte recht lange, bis wir richtig angegriffen 
wurden. Bis zur Dunkelheit wurde geschossen. Wir stellten dann unser Feuer ein. Der Feind hatte sicherlich 
schon aus einen Sturm von unserer Seite aus gerechnet und konnte dann noch geschützt durch die Dunkelheit 
das eine Geschütz den Berg runterschaffen. In aller Stille wurde dann von uns zum Sturm vorgegangen. 
*) Marschkolonne, Karawane. 
Da ist der Feind!
	        
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