Volltext: Kämpfer an vergessenen Fronten

Im Tschad-See-Gebiet zog sich Hauptmann 
vor weit überlegenen Kräften aus Moxa in ein 
und wies hier alle Angriffe des Gegners ab. An de 
Morisson vom Ubangi her vor. Hauptmann v. Br 
am Lobaje, obwohl stark unterlegen, erfolgreichen 
Aufzeichnungen des Oberarztes Dr. Kluge der 5. Kompagnie. 
Am Nachmittag des 16. September 1914 traf von der nach Bagbari vorausgeschickten Patrouille 
in Geng die Meldung ein, sie sei auf den Feind gestoßen. Er ging zurück, und die nachgesandte Verstärkung 
kam ungehindert nach Bagbari hinein. 
17. September. Daß es nun losging, wußten wir, aber es kam so unerwartet, als am 17. September 
mittags am Dorfrande von Bagbari, in dem friedlich unsere Patrouille saß, plötzlich die Kugeln über 
Befestigte Feldstellung 
unsere Köpfe pfiffe», daß von allen sonst bei einer „Feuertaufe" üblichen Empfindungen nur eine Art Erstaunen 
blieb. Mit den Leuten meines Spitzenzuges schwärmte ich aus, aber die französische Patrouille, die zufällig 
gerade mit uus gleichzeitig an den Ort gekommen war, machte sich schleunigst dünne auf dem direkten Wege 
Richtung Kolongo. Beim Antreten aber fehlte ein Soldat von der Spitzenpatrouille, er wurde tot mit 
Bauchschuß in der Farm ausgefunden, dort, wo zahlreiche Exkremente zwischen französischen Patronen- 
hülsen zeigten, daß junge Soldaten ihre Feuertaufe erhalten hatten. 
Nun beschloß Hauptmann v. Briesen, wieder offensiv vorzugehen. Am Tage versuchten wir vergeblich, 
in den sonnendurchglühten Zelten etwas zu schlafen, und um 10 Ahr abends ging's nach Osten, laut- und 
lichtlos, und dann Stunde um Stunde weiter auf leidlichem Wege, den Vordermann mit der Äand am 
Rockschoß gehalten und nur mit dem einen Gedanken gekämpft, daß man sich hinwerfen möchte und schlafen 
—- schlafen. Diese Nachtmärsche sind etwas Fürchterliches, dauern fast doppelt solange wie die gleiche 
Strecke bei Tage, bringen Schwarze und Weiße vollkommen auf den Kund und erreichen den beabsichtigten 
Zweck, den Gegner beim Morgengrauen zu überraschen, doch nie. Darum gab sie Brieseu auch später auf. 
Dieser eine Nachtmarsch aber hatte vielleicht das Gute, daß in der allgemeinen Erschöpfung jeder das 
Bananenfieber vergaß, bei kleinen Rasten schlief sofort die ganze Kolonne. 
18. September. Die vorgeschickte Patrouille kam in der Nacht zurück und meldete, daß die Franzosen 
zum Teil, vielleicht 50 oder 100 Mann, im Dorfe Kolongo säßen, zum Teil auf dem anderen, östlichen 
5Ifer. Natürlich hatten die Einwohner versucht, unsere Leute in den Ort und in die Äände der Franzosen
	        
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