Volltext: Schützenobrist Johann Georg Meindl, der 'Student' aus Altheim, und der bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705 - 06

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Stunden unter München tagen. Am 10. Dec. erschienen als Vertreter 
der Landschaft in Anzing der Landschaftskanzler Freiherr Heguenberg- 
Dux, dann der bair. Staatskanzler Georg Freiherr von Wampel, der 
surf., dann kaiserl. Hofkammerrat Wolf Heinr. Freiherr von Gemmel, 
der Bürgermeister Ossinger von München und einige Abgeordnete im 
Namen der kaiserl. Administration. Von der Regierung in Burghausen 
namen der Präsident und kurf. Kästner Franz Bernhard von Prielmayr 
(nicht der Staatsminister Korbinian Prielmayr, Sepp, 172), der Bürger¬ 
meister Paul Hartinger, vom Stadtmagistrate der Regimentsrat und 
Kirchherr Georg Adam Meyr, von der Bürgerschaft Franz Tobel und 
Martin Heckstötter, von der Bauerschaft der Prokurator Joseph Sal- 
linger in Burghausen, Franz Naglstätter, Bauer iin Ger. Braunau 
unweit Burghausen, desgleichen Phil. Schwaiger (,der rotbartete') am 
Congresse teil. Aus Braunau traf der Bürgermeister Franz von Dicrn- 
hart ein. Indeß war auch schon Ende Oktober eine Deputation der 
bair. Stände nach Wien gereist, um eine Vorstellung (Theatr. europ. 
1705, 117) zu überreichen und zwar Gras Leonhard von Törring, der 
Abt von Formbach und der Bürgermeister Osterhover von Straubing. 
Von diesen wurde' Bürgermeister Osterhover durch die Landschaft in 
Landshut zugleich mit Graf Nothaft pr Conferenz eingeladen. Auch 
ein Obristwachtmeister (Bittner, ehemals Commandant von Schärding?), 
aus der Haft der Bauern in Burghauseu entronnen, kam zu den Ver¬ 
handlungen (Sepp, 172). 
Vernemen wir den Bericht aus dem Theatr. europ. (1705, 121): 
,Bey dem allen kam es doch mit den Bauren zu einiger Unterhandlung 
und begehreten sie einen Stillstand auf 10 Tage, der ihnen aber von 
der kayserl. Administration nur auf 9 Tage verwilliget wurde. Sie 
machten 9 Oepntirte aus und schickten selbige nach München. Man 
ließ sie aber nicht an diesen Ort kommen, sondern ihnen entbieten, daß 
sie zu Entzig oder Antzig, kU/z Stunden von München, bleiben sollten, 
allwv sie sich aufs dem Post-Hause aufhielten und sehr prächtig in 
Kutschen mit 6 Pferden auffgezogen kamen. Sie schrieben auch au die 
in München sich findende Land-Stände, es bey der kays. ^.äministration 
dahin zu richten, daß einige ihres Mittels zu ihnen herauskommen 
dörsften zu einer Unterredung Man hatte von ihnen begehret, 
sie sollten sich schlechterdings mit Hinlegung der Waffen kays. Gnaden 
unterwerfen, weil sie sonsten doch von ankommender größerer Macht
	        
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