Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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verwüstet. Auch an Drohungen ließ es der gewaltsame Mann nicht 
fehlen (Morawitzky, 116—17). Um diesen zu entgehen, mag Plin- 
gauser's Stiefvater die Reise in's Lager vor Braunau unternommen 
haben. Gar nicht glaublich ist der Vorgang in dem Memoriale an 
den Kaiser erzählt. Was hätte Peyrer in das Lager bei Simbach reisen 
sollen? Plinganser war ja zu gleicher Zeit in Pfarrkirchen. Peyrer 
mußte als Hausherr dies doch wissen, daß Plinganser ,ganzer 8 Tag 
das Haus spöhren, die Fürhang vor die Fenster ziehen (lassen) vnd 
kheinen fremden Menschen in das Haus herein gelassen^. Es ist dies 
eine Bemäntelung der Action gegen die Kaiserlichen in Braunau. Peyrer 
brachte sie die Glorie von Coriolan's Mutter. Die Waldung im Um- 
kreise von 1(4 Stunden vom Bauernlager wurde mit Verhauen versehen. 
Wendt konnte es nicht angreifen, ohne seine Mannschaft auf's Spiel zu 
setzen. An den Verhauungen bei Wurmansquick verlor er 15 Mann; 
der Durchbruch gelang ihm nicht. 
Wendt nam seinen Weg nach Öting. Er setzte am 21. Nov. bei 
Mühldorf über den In. 2000 Bauern besetzten die Brücke. Sie 
mußten sich nach Wald zurückziehen, 100 Mann wurden niedergehauen, 
die Häuser der Rädelsführer geplündert und niedergerissen. 
Es traf am 22. November die Nachricht von der Belagerung von 
Wasserburg durch 4000 Bauern ein. Zwei Joche von der Jnbrücke 
wurden abgeworfen und die Schisse an's diesseitige Ufer gebracht. Die 
Landesvertheidiger trugen die Brücke bei Markt! ab, hoben zwischen hier 
und Öting die Wiener Post auf, bemächtigten sich einer nach München 
bestimmten Ladung mit Kriegsbedarf und Monturen, hieben die Bedeck¬ 
ung nieder. Baron Klosen hatte sie mit Gewehren versehen. Bei 
Kraiburg sammelten sich 1000 Bauern mit dem Plane, Wasserburg 
anzugreifen. 
Nach dem Falle- von Burghausen rückte, wie schon bemerkt, ein 
Bauernhause auf den Kapuzinerberg vor Wasserburg. Hanptmann Olen- 
hausen vertheidigte die Stadt. Wendt kam von Kraiburg den Bauern 
in den Rücken. Am 23. Nov. wurden 400 niedergehauen (Europ. Fama 
l705, 344). Am andern Tage soll die Besatzung den dreimaligen 
Ansturm Plinganser's zurückgeschlagen haben. Plinganser ist gar nicht 
hier, sondern um diese Zeit im Lager vor Braunau gewesen. Der 
Kommandant war ein Wirt. Er fiel bei einem Ausfall der Besatzung, 
in welchem die Belagerer zwischen zwei Feuer gerieten. Sein Leib 
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