Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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ZUM nach Braunau. 
Zuerst soll der Zug der Rotthaler nach Braunau an die Reihe 
kommen nach der Schilderung Plinganser's in den beiden Memoranden. 
Am Tage nach dem Abzüge der Husaren aus Eggenfelden wurde Plin- 
ganser auf der Königswiese vor Pfarrkirchen von einem Bauernhaufen 
in der Stärke von 5000 Mann zur Übername des Kommando's über 
die Reichenberger Landfahne gezwungen unter Ansetzung des Gewehres 
an die Brust und unter Drohworten: ,Daß, weilten weder Beambten 
noch Ambtleuth bei Gericht mehr vorhandten, sye auch der Schreiber 
nit vonnötten seyend Noch bei einbrechender Nacht suchte der neue 
Hauptmann die erfahrensten schon in kurbairischen Diensten gestandenen 
Soldaten aus dem Haufen hervor und ordnete das Volk. Da es nicht 
ratsam schien, mit einem teilweise unbewehrten Haufen an einem mit 
Kriegsmunition nicht versehenen Ort das Kriegsglück zu versuchen, 
brach man unvermutet auf und lagerte in derselben Nacht noch in der 
Nähe des In willens, am nächsten Morgen, am Vorabend vor St. 
Martin (10. Nov.) mit der Bauerschaft im Rentamts Burghausen in 
Verbindung zu treten und den Passau'scheu Markt Obernberg zu über¬ 
rumpeln in der Meinung, dort Geschütz zu finden, doch waren nur 
einige Doppelhacken und wenige Gewehre vorhanden. Die Wirte und 
die Wirtshäuser haben noch bei allen Rebellionen große Rollen gespielt. 
Auf dem Marsche berührte Plinganser das Wirtshaus zu Ering. Hier 
trafen unverhofft mehrere Bürger von Rotthalmünster und Kößlarn mit 
einigen hundert Rebellen ein. Von diesen erhielt er zu seinem Erstaunen 
dir Nachricht, ,daß mentionirte Burger mit denen Wällhärttern schon 
einige Correspondenz gepflogen, den Hrn. Grafen von Lamberg, auf 
das Schloß geheut, geblindert, die Stasfetten aufgefangen vnd die Be¬ 
lagerung von SchLrdting und Braunau mit dem Meindl 
bereits beschlossen habend Dies alles war bereits geschehen, 
bevor Plinganser in die Action eintrat. Über die Affaire mit dem 
Grasen von Lamberg wird unten die Rede sein. Bei Schloß Frauen¬ 
stein ließ man die Leute über den In schiffen. In Mülheim stießen 
,einige Wasserpueben (die Pursch selber Refierff zu den Rotthalern. 
Der Marsch sollte über Obernberg nach Schärding gehen. Nach dem 
Berichte des damaligen Pflegers Andreas Heinrich von Drechsler von 
Obernberg erschien am 12. November (richtig 11.) ganz unverhofft die