Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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noch Gelegenheit bieten, das Verhalten beider ,Studenten' während des 
Aufstandes zu beleuchten leider bei Ungleichheit der Quellen. 
Auch über die Meister der Erhebung im Oberlande steht uns viel 
mehr Urkunden-Materiale zur Verfügung als über unseren Helden. Die 
Protokolle über die peinlichen Verhöre im Falkenturme bieten insbe- 
sonders die interessantesten Details. Um so mehr obliegt uns die 
Pflicht, die wenigen Notizen über den ,Studenten' Mein dl gewissen¬ 
haft zu verzeichnen. 
Ausbruch des Aufruhres im Renlamte Burghuufeu. 
Wir müssen uns in der Darstellung des Aufstandes nur auf's 
Rentamt Burghausen beschränken. Die Bezeichnung des diesseits ge¬ 
legenen Landstriches mit dem Namen ,Jnviertel' kommt zuerst in einer 
Denkschrift Joseph's II. vom 14. April 1779 vor (Arneth, M. Ther., 
X., 640) und wurde am 31. Mai d. I. nach Abschluß des Teschener 
Friedens durch ein kaiserliches Patent publizirt. Dasselbe war der 
Schauplatz der Thätigkeit Meindl's, insbesonders die beiden Gerichte 
Ober- und Niederweilhart. 
Die Ursachen des Aufstandes, in einem Memorandum des Con- 
gresses zu Braunau au deu Reichsconvent zu Regensburg ddo 23. De¬ 
cember 1705 dargelegt, finden sich bei Hormayr, Taschenbuch 1835 
(144—66). Auch ich habe aus dem im hiesigen Stiftsarchive liegenden 
Originalacte die wesentlichsten Punkte in der Skizze über Ort an der 
Antisen (77—82) ausgezogen. Hier seien die Ursachen zum Aufruhr 
nur kurz angegeben: 1. Unerhörter Druck durch unredliche Beamte und 
im Quartiere liegenden kaiserlichen Völker, 2. die angeordnete Aus¬ 
hebung von 12,000 Rekruten in Baiern für die kaiserl. Armee in 
Ungarn und Italien, wornach je 8 Höfe einen Mann zu stellen hatten, 
der aber mit 16 fl. losgekauft werden konnte, 3. erneuter Auftrag zur 
Stellung von 4000 Mann ohne Bewilligung des Loskaufes (jeder 
Ausreißer sollte niedergemacht oder sogleich gehenkt werden, sein Dorf 
mußte einen andern Mann stellen), 4. die Schleifung der bairischen 
Festungen, 5. der Wunsch der Bauerschaft, sich von der Obrigkeit mehr 
unabhängig zu machen, die durch Max Emanuel in Folge des Türken¬ 
krieges und seines enormen Aufwandes gewachsene Steuerlast herabzu¬ 
mindern und sich auf den alten Fuß wie vor 30 Jahren zu setzen, 
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