Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Aeiudl -er ,Student'. 
Wahrscheinlich auf Betreiben seines Oheims Dominicus Meindl, 
des schon genannten Pfarrers von Feldkirchen (ch 1713), wurde Johann 
Georg für die Studienlaufbahn bestimmt. Die alte Regierungsstadt 
Burghausen war der der Heimat zunächst gelegene Sitz der Musen. 
Der Weg führte durch den damals noch sehr ausgedehnten und dichten 
Weilhartforst nach der Festungsstadt an der Salzach. Die PP. Jesuiten 
lehrten am dortigen kurf. Gymnasium nach ihrer überall gleichförmigen 
Studiennorm Principia oder Rudimenta, Grammatik, Syntax, Poesie 
und Rhetorik. Ich habe mich sehr bemüht, über den Aufenthalt des 
,Studenten' am Jesuitengymnasium, über seinen Fortgang in den Studien 
sichere Daten aufzubringen, allein vergeblich. Auf mein diessälliges 
Ersuchen erwiderte Herr Rector Gebhardt an der kgl. Studienanstalt 
Burghausen unterm 12. März 1885: ,Leider sind aus Burghausen keine 
Aufschlüsse zu erwarten. Was am Gymnasium vorhanden ist, reicht 
nicht weiter als bis 1787 zurück. Es soll in den dreißiger Jahren 
manches nach München geschasst worden sein, doch scheinen dies nur 
Bücher gewesen zu sein. Auch der Hr. Dechant Lachamer fand nichts, 
was Andeutung geben könnte. Ebenso vergeblich war meine Nachfrage 
beim Magistrats Auch das kgl. Kreisarchiv in München schreibt unterm 
22. October 1886: ,Acten über das Burghausener Jesuiten- 
Collegium sind hierorts nicht verwahrt'. Die im kgl. Reichsarchive liegen¬ 
den Jesuitey-Acten von Burghausen hat ohnehin Huber in seiner Geschichte 
von Burghausen verwertet. Bei diesem Sachverhalte müssen wir uns 
allerdings begnügen, blos zu constatiren, daß Meindl am kurf. Gym¬ 
nasium zu Burghausen seine Studien absolvierte. Von dort schreibt sich 
auch die collegiale Freundschaft mit Plinganser. Dieser erwähnt wieder¬ 
holt seiner rühmend und bemerkt auch, daß sie beide ,vormahls in Burg¬ 
hausen in studiis gesterntsten'. In der Beschreibung des Herganges bei 
der Überrumplung von Burghausen wird erzählt, es sei am 14. No¬ 
vember 1705 ein Bauernhause vor den Mauern der Stadt erschienen; 
ein Handschuhmacher habe das Mautthürl von der Wasserseite her ge¬ 
öffnet; bei diesem hätten er und Meindl als Lateinschüler vordem die 
Kost genommen. (Schels, Mem. a. d. Kurf., 135.) 
In manchen bairischen Geschichtsbüchern ist die Nachricht verbreitet, 
Meindl sei mit Plinganser Studiosus der Rechte an der hohen Schule