Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Nachforschung nicht an's Ziel gelangen. Das Archiv des k. k. Landes¬ 
gerichtes in Linz besitzt die Briefsnotelbücher des Dominiums Mamling 
nur von 1816 an. Die älteren Actenbestände sind 1850 vom Domi¬ 
nium Mamling wahrscheinlich nicht übergeben worden. Ich wandte mich 
deshalb an den dermaligen Schloßbesitzer Herrn Zdenko Grafen von 
Strachwitz um gütige Gewährung der Einsichtname in Briefsnotel¬ 
bücher der alten Herrschaftskanzlei, erhielt aber durch die Frau Gräfin 
geb. Brentano den für mich sehr fatalen Bescheid, es sei eben nichts 
mehr da. Sicher wurde die alte Kanzlei geräumt, um im Schlosse 
Platz zu gewinnen. Die Acten kamen in die Papiermühle zu Braunau, 
wie dies mit der Bibliothek und dem Archiv des Jmsländischen Schlosses 
Wildenau geschehen ist, oder wurden zu Düten verdreht, welches Schicksal 
auch die alten Papiere des Aham'schen Schlosses Neuhaus erfuhren nach 
dem Tode des letzten Grafen. 
Cyprian Meindl stammte also von Mauerkirchen. Der Name 
Mein dl ist in dortiger Gegend sehr stark vertreten, wie auch vor 
Zeiten der Name Plinganser von dem nahen Weiler Plintgansen. Es 
erscheint 1597 in den dortigen Pfarrbüchern ein Peter Meindl von 
Hörmating, es giebt eine Meindlsölde zu Förstern, ein Meindlgut zu 
Kager in der Pfarre Helpfau, ein Meindlgut zu Lach in der Pfarre 
Neukirchen, ein Dorf Meinharting in der Pfarre Mauerkirchen, abge¬ 
sehen von diesen und ähnlichen Bezeichnungen, welche weiter oben im 
Weilhart vorkommen. Meginhart ist die ursprüngliche Form des Namens, 
welche späterhin in Meinhart und Meindl verkürzt wurde. Ähnlich ver¬ 
hält es sich mit den Hierlands häufig vorkommenden Namen Gebhard, 
Gebl; Hildebrand, Brandl; Eberhard, Eberl; Lambert, Lamprecht, Lampl; 
Sighart, Sigl; Bernhard, Berndl; Gotthart/ Godl; Leonhard, Liendl; 
Friedrich, Friedl; Hugo, Hauch; Hartprecht, Hartmann,. Hartl u. s. s. 
Von welcher der obenhengnnten Realitäten die Familie des ,Studenten^ 
den Namen angenommen hat, kann nicht mehr eruirt werden. Bei den 
letzten Bränden iw Mauerkirchen ist die Marktregistratur in den Flammen 
aufgegangen, nur weniges ist durch die Umsicht des Herrn Gemeinde¬ 
beamten Joseph Reischl, nun Sparkassekassiers, gerettet worden. Am 
27. Juni 1865 wurden auch die Pfarrkirche und der Pfarrhof mit 
16 Wohnhäusern von einem schrecklichen Brande verheert. 
Zu gutem Glück sind doch die Psarrbücher aus diesen Unfällen 
gerettet worden. Sie beginnen mit dem letzten Jahrzehent des 16. Jahr-