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der Gaststube das Chronograinm 17 4. U. 96 verzeichnet. Der vorletzte
Besitzer der Wirtstaferue in Weng aus diesem Geschlechte, Franz Joseph
Meindl, ein Geschwisterkind des ,Studenten*, hatte diese baulichen Änder¬
ungen an dem uralten Hause vornemen lassen. Er starb im hohen
Alter von 84 Jahren am 11. Juli 1827. Seine verehlichte Tochter,
Elise Söllner in Frankenburg, ließ ihm einen Denkstein an einen Mauer-
pfeiler unmittelbar beim Eingang in die Wenger Pfarrkirche setzen.
Ich habe wiederholt die Kirche sowie den tuftsteinummauerten Friedhof
sorgsam durchsucht, jedoch weder dort noch da ein Steinchen entdecken
können, noch ein Eisenkreuz, erinnernd an des ,Studenten* Eltern, Ge¬
schwister und Verwandte. Ehedem hielt man nicht zu viel auf der
Gräber Zier; die längst vermorschten Gebeine mögen schon vor Jahren
andern den Platz geräumt haben. Der vorletzte Besitzer des Gasthauses
in Weng kam auf die Gant. Es sind damals auch die von der Familie
des ,Studenten* noch herrührenden Einrichtungsstücke versteigert und
wahrscheinlich auch die alten Hausbriefe verschleppt worden.
Anfangs Januar im Jahre des Heiles 1682 kaufte Cyprian
Meindl, Sohn des Bierbrauers Matthäus Meindl, zugleich des inneren
Rates und Marktkämmerers in Mauerkirchen, von dem bisherigen Wirte
Sebastian Hueber 29. Febr. 1688) die Wirtstaferue in Weng. Zu
diesem Anwesen sollen ehedem 30 Joch Grund gehört haben, jetzt sind
45 Joch demselben zugeschrieben. Dasselbe stand unter der Grund-
herrschaft des Dominiums Schloß Mamling a. In. Es ist verzeichnet
im Grundbuche der Herrschaft Mamling von 1793 toi. 53, Bd. 67
von den Grundbüchern des Bezirkes Manerkirchen. Im josephinischen
Steuerbuche toi. 27 und 28 heißt es: ,Die Wirtstafern zu Weng mit
den untrennbaren Hirschen- und Wurmgüeteln der Pfarrgemeinde Weng,
so Erbrecht und nach dem Steuerbuch im Wert ist von 1716 fl. 40 kr/
Die letzteren Daten verdanke ich der bekannten Freundlichkeit und liebens¬
würdigen Zuvorkommenheit des Herrn k. k. Grundbuchführers Alois
Schmalnauer in Mauerkirchen. Leider waren die alten Briefsnotel¬
bücher der Herrschaft Mamling nicht mehr aufzutreiben. Deshalb kann
ich auch das Datum des Ankaufes der Wirtstaferne in Weng durch
Cyprian Meindl, den Vater des , Studenten*, nicht angeben. Auch die
letztwillige Anordnung Cyprian's müßte sich dort finden. Sie hätte
uns gewiß Aufklärung gebracht über des ,Studenten* Lebensstellung tut
ersten Jahrzehent nach dem Aufstande. Leider konnte ich trotz sorgsamer