b) bei Myomen. Um Mißverständnissen vorzubeugen, muß
betont werden, daß bei dieser so häufigen Krankheit die Haller
Kur der radikalen Operation natürlicherweise weder Kon¬
kurrenz machen kann, noch will. Aber es gibt eine Reihe von
Fällen, bei welchen ein operativer Eingriff aus dem einen oder
anderen Grunde undurchführbar scheint; für diese Fälle eignet
sich vorzüglich die Haller Kur; unsere Kur ist häufig imstande,
dem Weiterwachsen der Myome Halt zu gebieten oder es
wenigstens einzudämmen. Dieser Ansicht sind auch unsere
hervorragendsten Gynäkologen, welche mit Vorliebe die zur
Operation ungeeigneten Fälle nach Hall weisen. Weiters eignen
sich für Hall auch jene an Myom leidenden Frauen, welche dem
Klimakterium nahe stehen, nach dessen Eintritt ja ein natür¬
licher Stillstand des Prozesses zu erwarten ist. Da genügt •
fast ausnahmslos die das Wachstum einschränkende Wirkung der
Haller Kur, um den Zustand bis dahin als einen erträglichen
zu erhalten.
C) Erkrankungen der männlichen Sexualorgane.
a) Bei chronischer Gonorrhöe mit Hauptbeteiligung der
Littreschen Drüsen an der Krankheit;
b) bei Infiltration des Hodens und Nebenhodens;
c) bei chronischen Entzündungen der Samenbläschen;
d) bei chronischer Erkrankung der Prostata, und zwar
sowohl bei einfachem und follikulärem Katarrh, sowie auch
bei parenchymatöser Prostatitis und Prostatahypertrophie;
diese Zustände sind nicht nuf häufig Ursache einer Impotentia
generandi, sondern haben überhaupt Schwächung der Potenz
als solcher zur Folge.
Eine energische Haller Kur in Verbindung mit entspre¬
chender lokaler Behandlung bringt in beider Beziehung oft
überraschend günstige Erfolge.
Anschließend an die Indikationen sei noch kurz der
Gegenindikationen
für Hall, d. h. jener Krankheiten Erwähnung getan, welche
durch eine Haller Kur wahrscheinlich verschlimmert werden
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