Volltext: Führer durch Bad Hall, Oberösterreich

Jedermann ist bekannt, welche Wichtigkeit dem Chlor¬ 
natrium (Kochsalz) für den Haushalt des menschlichen Orga¬ 
nismus und dessen Gedeihen zukommt. Das mit den Nahrungs¬ 
mitteln aufgenommene Salz wirkt zunächst durch Vermittlung 
der physiologischen Elemente (Geschmackszellen, Nerven¬ 
endigungen etc.) als Reiz und Anregung, welche wieder ihrer¬ 
seits reflektorisch Geschmacksempfindungen auslösen, sowie 
gesteigerte Sekretionsvorgänge, die zusammen wieder das 
Gefühl der Eßlust erregen oder wachhalten, und die Verdauung, 
d. i. die chemische Zubereitung der in den Verdauungstrakt 
aufgenommenen Nahrung für die Aufnahme in den Kreislauf in 
richtiger Weise einleiten. Kochsalz ist aber nicht nur als ein 
Gewürz, - es ist direkt als Nahrungsstoff zu betrachten. Der 
durch die Sekretionen (besonders Magen) bedingte fortwäh¬ 
rende Verlust an Kochsalz muß zur Erhaltung der Gesundheit 
und des Lebens unbedingt immer wieder gedeckt werden. 
Mangelhafte Zufuhr von Kochsalz befördert zum mindesten den 
Ausbruch gewisser Krankheiten; dies wird von einigen Autoren 
z. B. auch für das Auftreten der Pellagra behauptet. Bei zu 
reichlicher Zufuhr von Kochsalz hilft das Kochsalz selbst dem 
Organismus, es rasch wieder herauszubringen. Das zu reichlich 
eingeführte und in die Blutbahn gelangte Kochsalz entzieht 
den Geweben Wasser, eine sogleich auftretende Vermehrung 
der Sekretionen, sowie insbesondere der Diurese, verhindert 
jedoch sofort eine etwaige Uberfüllung des Gefäßsystems und 
die damit verbundenen Gefahren; die Wasserentziehung der 
Gewebe erzeugt aber Wasserbedürfnis, welches sich als Durst¬ 
gefühl äußert; das zu dessen Befriedigung getrunkene Wasser 
wird das etwa noch vorhandene überschüssige Kochsalz — da 
ja, solange es im Organismus vorhanden, auch gesteigerte 
Diurese besteht — rasch aus dem Körper hinausbringen. Diese 
Eigenschaften des Kochsalzes, die Diurese zu steigern, die 
damit verbundene energische Durch- und Ausspülung des 
Organismus und dadurch die Wegschaffung von ab- und aus¬ 
genützten Stoffen bedingt seinen günstigen Einfluß auf den 
Stoffwechsel. 
Noch einiger Eigenschaften des Kochsalzes, welche 
experimentell nachgewiesen und durch die fortwährende Beob¬ 
achtung bestätigt sind, sei hier gedacht. Geronnenes Eiweiß 
und geronnener Faserstoff wird leichter aufgelöst und resor- 
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