itnb übrr ihre Preise. Wie steht es also in diesen
Punkten in Ried?
Zur Erklärung sei vorausgeschickt, daß die
österreichische Statistik unter „Wohnung" alle
Räume versteht, die von einer Wohnpartei benützt
werden; daß als „Wohnungsbestandteile" nicht
nur die eigentlichen Wohnräume (Zimmer, Kabinett,
Küche, Dienstbotenzimmer), sondern auch Vorzimmer
und Badezimmer gerechnet werden und daß im
Mietpreis Nebengebühren (für Wasser u. dgl.)
inbegriffen sind.
Am 31. Dezember 1910 gab es in Ried 1595
Wohnungen, davon waren 959, also 60'44°/„ Miet
wohnungen. Genügte diese Zahl? Man mißt dies
an der Zahl der leerstehenden Wohnungen und
sagt, es genüge, wenn von 100 drei leerstehen. In
Ried standen damals 41 Wohnungen leer, das sind
2'6%, wir waren also ein wenig unter der Regel.
Besser war es in Wels: 2 - 9°/o. Unerfieulicher ist
es schon, daß Ried die höchste Ziffer von Ober
österreich aufweist hinsichtlich der Wohnungen, die
gleichzeitig zum Geschäftsbetriebe dienen.
Es waren hier 7% gegenüber 4'8° o in Linz, 4 - 5%
in Wels und gegenüber dem allgemeinen österr.
Durchschnitte von 61 0 o. Von den Einwohnern der
Stadt lebten 8’5 °o in solchen gleichzeitig zum
Geschäftsbetriebe (meist gewerblicher Art) dienenden
Wohnungen, während in Linz nur 4'3%, in Wels
nur 3-90/0 und im allgemeinen nur 6-30,0 auf
diese Gattung entfallen. Verschärft wird dieser
Befund durch die weitere Tatsache, daß in diesen
Wohnungen auch durchschnittlich mehr Menschen
leben. Während in Wohnungen, die nur zum
Wohnen dienen, auf eine Wohnung 3-67 Einwohner
kommen, entfallen auf ßde Geschästswohnung 4'72
Menschen.
Weitaus die größere Zahl der Wohnungen lag
im Erdgeschoß und im ersten Stock (529, bezw. 800