Volltext: Italien in sechzig Tagen

38. Vesuv. 
777 
Distanzen: VonResina zum Ob¬ 
servatorium l3/* St.; von da zum Kegel 
3/4 St., von da zum Krater 3/4—1 St. 
Als bester Führer gilt Andrea 
Anastasio (Maccarone), beim Cafü 
von Bernardo Panzone zu Resina; 
auch Giovanni Gozzolino ist ein treff- 
lieber Führer. 
Von Resina (bei Nr. 114) führt die erste Strasse 1. (Strada Pu- 
gliano) über die Piazza den Berg hinan gegen das Observatorium, 
das man in der Höhe vor sich sieht; der Weg ist überall leicht zu 
verfolgen, aber die Gegend so einsam, dass niemand diese Tour 
allein unternehmen sollte; man rückt zwischen Weinbergen und 
Feldern über den Lavastrom von 1631 vor, nach lk St. wendet die 
Strasse nordwärts; beim Kirchlein überaus malerischer Blick auf 
die Somma, das Observatorium, den Vesuv (r. durch eine einsame 
Pinie begrenzt). Bevor man zum Fuss des Promontoriums kommt, 
auf welchem das Observatorium steht, trifft man auf die zerstiiekte 
Lava von 1858, die gegen S. Giorgio hinzieht; weiterhin 1. sieht 
man den Strom von 1872, der zwischen Massa und Sebastiano 
niederfloss. Beim Hinansteigen zum Observatorium bemerkt man, 
dass das Promontorium aus hellem, geschichtetem Tuff und aus 
verkitteten Aschen, Sand und Schlacken besteht. Oben beim Ob¬ 
servatorium sieht man, dass das Promontorium einen Riesendamm 
bildet, der sich am Fuss des grossen Centralkegels vom Vesuv 
trennt, mit seinen abschüssigen Seiten nach S. und N. gegen Neapel 
vorrückt und, wie der grosse Vesuvkegel, von einem fast ebenen 
Gürtel an der Basis umgeben ist, der den Thalgrund bildet. — 
(IV2 St.) Das Observatorium, neu eingerichtet, enthält Abthei¬ 
lungen für die Bibliothek, die Sitzungen, die elektrischen und mag¬ 
netischen Apparate, eine Sammlung vulkanischer Produkte, Räume 
für die meteorologischen Beobachtungen im Freien und einen Pa¬ 
villon für die Erforschung der atmosphärischen Elektricität. Jetziger 
Direktor ist der Prof. Palmieri. Von der Terrasse des Observato¬ 
riums hat man die herrlichste Uebersicht des ganzen Golfs von 
Neapel; auch übersieht man trefflich den grossen schwarzen Lava¬ 
strom von 1858 (stidl.), den das Vetranathal füllenden Lava-Erguss 
von 1868 und den Strom gegen S. Sebastiano von 1872. Unterhalb 
des Observatoriums ist die sogen. Einsiedelei (Bomitorio del 
SalvatoreJ} 1631 gegründet, jetzt eine kleine Wirtschaft, wo man 
den Fremden die »echte« Lacrima Christi (2 Fr. die Flasche) aus¬ 
schenkt, wohl damit man deren Verlust beweine (die echte, deren 
Reben durch Lavaströme theilweise zerstört wurden, wird aus 
Trauben an der Somma als Vorlass in sehr geringer Menge bereitet). 
Vom Observatorium bis zum Gipfel sind es noch starke 172 St. 
Man geht durch die Canteroni bis zum Kreuz (la Croce), hier sieht 
man steil und hoch den Vesuvkegel aufragen, zur Rechten die 
flachen Lava- und Lapillifelder le Piane, L. ziehen sich die Atrii,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.