Volltext: Italien in sechzig Tagen

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52. Rom (Cliiesa miova). 
sieht man bei Nr. 59 und 61, und an der Flussseite Reste des Ru- 
stikageschosses, eines Riesenbaues, der den grossen Centralisations- 
ideen des Papstes gemäss alle Gerichtshöfe und Notariatsämter der 
Stadt vereinigen und eine Kirche mit einbegreifen sollte. Das. 
6. Haus r. (Nr. 66) ist der *Pal. Sacchetti, ein ernster harmonischer 
Bau des Antonio da Sangallo (durch Nanni Bigio erweitert), mit 
köstlicher Loggia auf das Flussufer. — Weiterhin 1. (Nr. 145) Pal. 
Ricci, an welchem (man gehe 1. durch Via S. Aurea zum Platz,, 
wo über Nr. 126—129) noch Freskenreste von Polidoro öaravaggio 
sichtbar sind. — Dem Pal. Sacchetti gegenüber führt eine Seiten¬ 
strasse zur Via de’Banchi vecchi zurück. In dieser liegt 1. (118) 
der Pal. Sforza-Cesarini, der einst dem Kardinal Roderigo Borgia. 
(Papst Alexander VI.) gehörte. Da, wo die Via de’ Banchi in die= 
Via di Monserrato übergeht, zieht 1. beim Palazzo Orsini ein Vicolo 
im rechten Winkel zur 
*Clliesa nuoya oder S. Maria della Vallicella (F 5),- die S. Fi¬ 
lippo Neri 1550 erbauen liess;- Giov. Matteo von Citta di Castello^ 
Martino Lunghi der Aeltere und Rughesi waren die Baumeister. Das 
Oratorium 1. daneben errichtete Borromini, der auch in barockem 
Prachtstil die innere Dekoration der Kirche beendigte. Das drei- 
schiffige Innere der Kirche imponirt durch seine Weiträumigkeit 
und schönen Verhältnisse. Die Fresken des Tonnengewölbes des 
Mittelschiffs sowie der Kuppel und Tribüne malte Pietro da öortona. 
Rundgang: 1. Kap. r.: Scipione 
Gaetano, Kreuzigung. — 3. Kap.: 
Muziano, Himmelfahrt Christi. — 
Am Altar des Querschiffs r.: Gav. 
d’Arpino, Krönung Mariä. — In der 
Capp. Spada bei der Orgel: Altar¬ 
bild von Maratta, SS. Carlo und 
Ignazio im Gebet zu Maria. — Am 
Hochaltar drei berühmte Bilder von 
**JRubens, r. S. Domitilla mit SS. 
Nereus und Achilles; Mitte: Die heil. 
Jungfrau in der Glorie; 1. SS. Gregor, 
Maurus, Papias (Rubens malte diese 
seine Eigenthümlichkeit zum ersten¬ 
mal und am reinsten darlegenden 
Gemälde nach seiner Rückkehr von 
Venedig nach Rom). — L. von der 
Tribüne die reiche Capp. S. Filippo- 
Neri, mit seinem Bild von Guido 
Reni. — Im linken Querschiff: Fed.. 
Baroccio, Tempeldarstellung; die- 
Statue St. Petrus, r. Paulus, von Val- 
soldo. — L. in der Sakristei: Er¬ 
innerungen an S. Filippo Neri und 
seine Statue von Algardi; Decken¬ 
bild von Pietro da Cortona, St. Michael. 
— 4. Kap. 1.: Baroccio, Heimsuchung. 
— 1. Kap. 1.: Gav. d’Arpino, Tem¬ 
peldarstellung Christi. Am 26. Mai 
Hauptfest; 6. Nov. Sixtinische Ka¬ 
pelle und Requiem. 
Ueber dem Oratorium die Biblio-* 
teca Vallicelliana (geöffnet: Mittw., 
Donnerst., Sonnabd. von 9—12 Uhr). 
Nordöstl. kommt man in die Via del Governo vecchio, hier liegt. 
Nr. 39 der Pal. del Governo vecchio, ein jetzt vernachlässigter 
mächtiger Bau mit malerischem Säulenhof und schönem Renais¬ 
sancethor. Gegenüber Nr. 123 ist ein Palast von Bramante für 
Turci von Novara, päpstlichen Geheimschreiber, 1500 erbaut; die 
edle Einfachheit der Fa$ade, der treffliche Rhythmus in den Ver¬ 
hältnissen, die Gliederung der beiden oberen Geschosse mit ihren 
fein gebildeten Pilasterreihen und Gesimsen weisen auf die beste
	        
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