Volltext: Italien in sechzig Tagen

31. Von Florenz über Arezzo nacli Rom. 
397 
In Orte treffen die Eilziige von I (I. 11,60, II. 7,95 Fr.); die Postzüge in 
Florenz über Chiusi und Orvieto 2Va—3 St. (für I. 8,35, II. 6,50, III. 
ein und führen in 2 St. nach Rom \ 4,(55 Fr.). 
Mit vollem Blick auf die Stadt und die reiche Umgebung fährt 
der Zug von der Stazione Centrale in Florenz (R. 26) zur Porta, 
alla Croce und dem rechten Arno-Ufer entlang. Rückblick auf das 
Amphitheater der sieben Florentiner Hügel, zuhinterst Fiesoie, 
überall reiche Olivenpflanzungen. — (12 Kil.) Stat. Campiobbi, 1. vom 
Fluss prächtige Cypressenallee, den Hügel hinansteigend; 1. die 
Berge, an denen das ehemalige Kloster Vallombrosa (jetzt Forst¬ 
institut) liegt, und auf einem nähern Hügel ein wundervoller Pinien¬ 
wald. — (20 Kil.) Stat. Pontassieve, reizendes Hügelgelände zu 
beiden Seiten des Sieve, der hier in den Arno mündet (Brücke Am- 
manati’s, 1555). — Ueber den Sieve und den Arno durch ein Eng¬ 
thal nach (28 Kil.) Stat. Rignano, Thalerweiterung, r. die Hügel in 
weitem Umkreis von den Gebirgen, 1. der Fluss und das malerische 
Kastei von Incisa. — Bei (35 Kil.) Stat. Incisa (an der Gola) durch¬ 
schneidet der Arno den Kalkfelsen und verlässt das Val superiore;. 
die Burg, welche den Einschnitt bewacht, versperrte 1312 dem 
Kaiser Heinrich VII. den Marsch nach Florenz. 
Jenseit des Flusses offene Sicht auf das reich bebaute Land; i\ 
und 1. Weinreben an Ulmen. 
Schon hier beginnt clas getreide¬ 
reiche, trefflich bewässerte Chiana- 
thal; es zieht sich bis hinter Arezzo 
hin, an Fülle der Produkte, schö¬ 
nen Landsitzen und malerischen 
Reizen überreich. Im Mittelalter, 
als noch alle Gewässer des Chiana¬ 
thals langsam dem Arno zuschli¬ 
chen, war dies Thal fortwährend 
überschwemmt und eins der ödesten 
und ungesundesten Italiens (Dante, 
Inf. 29, 46); schon im 18. Jahrh. be¬ 
gann die Korrektion des Flussbetts ; 
die Chiana wurde dann getheiltr * 
ein Arm zum Tiber gezogen, aber 
erst 1823 erreichte Fossombroni durch 
grossartige hydraulische Werke die 
jetzige Umwandlung. 
(40 Kil.) Stat. Figline ; hier beginnt das geognostisch interessante 
Terrain, dessen verschiedene Schichten eine ganze Skala der Men¬ 
schengeschichte lieferten. 
In den untersten der älteste Schä¬ 
del, dann Werkzeuge der Stein- 
undBronzeperiode, etruskische Ge¬ 
genstände, römische Münzen, mit¬ 
telalterliche Münzen u. a.; unter 
der kompakten Thonschicht finden 
sich in pliocänem bläulichen Thon 
zwischen Rignano und Figline 
Zähne und Knochen von Mastodon¬ 
ten, zwischen Rignano und Montr- 
varchi von Elefanten, zwischen 
Montevarchi und Arezzo von Ele¬ 
fanten und den Altvordern der 
Hirsche. 
(48 Kil.) Stat. S. Giovanni} Geburtsort des Malers Masaccio 
(geb. 1402). Nun folgen 1. prächtige Gebirgspanoramen. — (54 Kil.) 
Stat. Montevarchi (Italia), in der »Accademia Val d’Arnese« sehr 
interessante Sammlung jener fossilen Ueberreste (Varchi, der 
florentin. Geschichtschreiber, lebte hier als Propst). Die Bahn 
steigt; grössere Tunnels durchbrechen die Felsen, der grösste vor 
(62 Kil.) Stat. Bucine. Hier Prachtblick in die Gebirge. — Nach
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.