48 Route 5. - SALZBURG.
lehnt; beide durch eine 370‘ 1. Brücke über die Salzach verbun-
den, deren grauweisses Gletscherwasser. in ‚einem breiten theil-
weise offen liegenden. Kiesbett rasch der bayrischen Ebene zu-
eilt. Salzburg, die Juvavia (Juvavyın) der Römer, 1340‘ ü. M.,
war bis. 1803 Hauptstadt eines geistlichen, dann weltlichen Für-
stenthums, darauf Österreichisch, bayrisch, und seit 1516 wieder
österreichisch. Es hat 14,700 Einw. und 1600. Mann Besatzung.
Die häufigen Feuersbrünste haben von ältern Gebäuden nur we-
nig übrig gelassen. Alle Bauten von emiger Bedeutung“ sind
unter den prachtliebenden Fürstbischöfen des 17. und 18. Jahrh.
aufgeführt; ‘die ehemalige Residenz eines geistlichen Fürsten prägt
sich auch in diesen aus. .Die Häuser mit ihren flachen Dächern,
die prächtigen Märmorbauten, die zahlreichen Brunnen erinnern
an‘ Italien. KEigenthümlich ist,,dass jedes Stockwerk mancher
Salzburger Häuser einen andern’ Besitzer hat. ;
Der Mittelpunet dieser Bauten ist .der Residenzplatz, den an
einer Seite das ansehnliche Residenzschloss, 1592 aufgeführt,
einschliesst, gegenüber .der Neubau, fast 100 Jahre später voll-
endet, von einem Thürmchen überragt, in welchem um 7, 11 und
6 U. ein Glockenspiel seine eintönige Weise ableiert, unten die
Hauptwache , daneben die Briefpost.” An der Westseite: erhebt
sich die Domkirche ıs. Plan 1}, im Stil des Vatican aus Mar-
mor, jetzt geschwärzten Ansehens, L614 bis 1628.erbaut, mit werth-
losen Gemälden und Stuckärbeiten im Geschmack der Zeit verziert,
r. neben dem Eingahg ein Taufstein aus Erzguss von 1321. Vor
dem Portal eine Mariensäule aus Bleiguss von 1771.
Der *Hofbrunnen, 1664 von Ant. Dario ausgeführt, 45‘ h.,
in der Mitte des Platzes, besteht aus 3 Abtheilungen, unten vier
Flusspferde, je aus einem Marmorblock gearbeitet, ebenso die fol-
genden Atlanten; oben. spritzt ein Triton den Wasserstrahl aus
einem Horn $‘ hoch, der dann in verschiedene Becken: fällt.
Angeblich der schönste (?) Springbrunnen in Deutschland.
Auf dem angrenzenden Platz das *Standbild Mozarts (7 1791)
von Schwanthaler, in Erz, 1842 errichtet (Pl.. 22)... Des Meisters
(geb. 1756) Geburtshaus ist den Drei Alliirten schräg gegenüber,
in.der Nähe der Brücke, durch eine Inschrift bezeichnet. .
An der Westseite der Domkirche,. am Capitelplatz; isteine
Pferdeschwemme , ‘die Capitelschwemme, aus Marmor: „PRINCEPS
LEorPoLDVs Mz zEXsTRVXIrt“ (1732). .
Rechts in der Nähe. ist der Eingang zum *Leichenhof St.
Peter (Plan 2), der älteste in Salzburg, an die, Nagelflue- Wand
sich anlehnend,. in welcher noch die Klause und Capelle des von
den Herulern 477 getödteten Märtyrers St. Maximus zu erkennen
ist. Der älteste Leichenstein (1424) ist an der Nordseite der
goth. Margarethencapelle eingemauert, welche in der Mitte des
Friedhofs sich erhebt. . In den Arcaden, dem Chor gegenüber,