Volltext: Die Wölfe [42]

nach dem Weihnachtsbaum 
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nt der Menge standen zwei Agenten und winkten mit den 
^ Augen: Alles klar, keine Gefahr. Hinter dem Fallreep 
lehnte unser neuer Führer, ein berühmter Schmuggler, der 
uns durch die russischen Posten über die persische Grenze brin- 
gen sollte. 
Dritte Tür links, Kabine Nr. 5. 
Das Schiff stampfte ungeduldig, Ketten rasselten, das 
Abfahrtssignal heulte. Baku lag in Abendschatten mit einer 
leuchtenden Schnur von Glühkörpern über der Strandprome- 
nade. Ein seltsames Licht zuckte auf, rot, weiß, und hieb grelle 
Lichtkegel über die grünschwarzen Wasser. 
Auf einmal war der Mond da, bleich und fremd. Seine 
Füße liefen mit Silberschuhen über die Wellen, daß man 
tief in die Wasser sehen konnte. Das Kielwasser des Schiffes 
warf einen tollen Regen von Phosphorfunken auf. Brüllend 
grub sich.der Dampfer in das nachtdunkle Meer. 
Ich stand auf dem obersten Deck allein im bleichen Mond 
schein mit meinen Gedanken. Hinter dem Schiff wanderte 
ein Gespensterzug von seltsamen Bildern: sibirische Urwälder 
mit heulenden Wölfen, mongolische Steppen, in deren Ein 
samkeiten der Mensch nach Menschen bangt, Gefängnisse und 
Zuchthäuser — und immer wieder auf den spritzenden Schaum 
kämmen Vobigs hartes Gesicht. 
Nachts huschte unser Führer in die Kabine, die wir zu dritt 
allein bewohnten. Wir beschlossen, eine Anlegestelle vor der 
Grenze in Lenkoran auszusieigen und auf einem Nachtmarsch 
uns der Grenze zu nähern. 
Kurz nachdem sich die aufgehende Sonne mit Feuerarmen 
in die grünen Wasser geworfen hatte, wurde unter dem west- 
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