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Entzündungserscheinungen wahrnehmbar waren, so schmerz 
haft wurde, namentlich jene über dem Schienbein, dass sie 
ihm das Gehen erschwerte und den Schlaf raubte. Kälte, 
Ruhe, Jodpräparate, innerlich und äusserlich angewendet, 
blieben ohne allen Erfolg. Es mussten daher dem Patienten, 
um ihm die Schmerzen nur halbwegs erträglich zu machen, 
täglich mehrere subkutane Morphininjektionen gemacht 
werden. Auch in Bad-Hall, wohin er zum Kurgebrauche 
geschickt wurde, konnten wir in den ersten vier Wochen 
des Morphins nicht entrathen, wenn wir auch die Zahl der 
Injektionen allmäJig auf 1 herabsetzten. In der 6. Woche 
endlich wurde Patient ganz schmerzfrei, schlief gut und 
bewegte sich freier, wenn auch die Schwellung noch nicht 
ganz geschwunden war. 
Bei der Behandlung der Anfangsstadien der Syphilis 
beschränken wir uns nie auf die Trink- und Badekur, 
sondern verbinden immer damit die Anwendung von Queck 
silber in Form von Einreibungen und Einspritzungen. 
Der Grund, warum uns solche Frühformen der Syphilis 
Öfters zur Behandlung zugewiesen werden, liegt einerseits 
in dem Bestreben, die Kranken durch das Fernhalten von 
störenden Berufsgeschäften und unzweckmäfsigen Lebens 
gewohnheiten zur pünktlicheren und strengeren Einhaltung 
der nothigen Proceduren und Kautelen zu veranlassen, und 
andererseits durch den Aufenthalt in reiner Gebirgsluft, 
durch den gleichzeitigen Jodgebrauch in der zusagendsten 
Form und durch die Anregung eines lebhafteren Stoff 
wechsels günstigere Bedingungen für einen nachhaltigen 
Erfolg zu schaffen. 
c) Erkrankungen der weiblichen Sexualorgane. 
Von den Erkrankungen der weiblichen Sexualorgane 
sind es vorzugsweise die chronischen Entzündungen der