Volltext: Der Kurort Bad-Hall in Ober-Oesterreich mit seinen Jod- und Brom-haltigen Quellen [14]

5 
und schon nach wenigen Wochen trat es in den Besitz 
der Haller Jod-Quelle und erlosch die Befugniss der beiden 
Badehausbesitzer in Hall und Pfarrkirchen zur Benützung 
derselben. Der Bau eines Kurhauses wurde in Angriff ge- 
nommen, der Schacht auf 51' vertieft, von der Sohle des- 
selben einerseits Seitenschachte, andererseits 2 Bohrlöcher 
angelegt, deren eines innerhalb 24 Stunden mehr als 
200 Eimer einer kräftigen Jodsoole zu Tage förderte, während 
von den Stollen nur verhältnissmässig wenig Jodwasser 
zufloss. Alle Quellen zusammen lieferten nun innerhalb 
24 Stunden 285 Eimer. Um die Ergiebigkeit der ursprüng- 
lichen an Jod und Brom reichhaltigsten Quelle, der soge- 
nannten Tassiloquelle, durch das Steigen des Wassers im 
Schachte nicht zu beeinträchtigen, wurde für einen stetigen 
Abfluss der Bohrquellen Sorge getragen, wobei die ange- 
legten Stollen ein Reservoir von 2400 Eimern abgaben, 
während später ein zweites mit dem Schachte in Verbin- 
dung stehendes 10.000 Eimer fassendes Reservoir angelegt 
wurde. 
Am 1. Mai 1855 wurde das neue Badehaus und 
der Quellentempel eröffnet. 1857 wurden neue Bohrun- 
gen im Schachte vorgenommen (das tiefste Bohrloch war 
90' tief), es wurde dadurch der Zufluss an Jodwasser 
nicht gesteigert. In demselben Jahre wurde von dem 
Kunstgärtner des Stiftes Kremsmünster, Runkel, in der 
unmittelbaren Nähe des Kurhauses und der Trinkquelle 
ein reizender Park angelegt und ausserdem wurde an- 
stossend an den Quellentempel eine Trinkhalle im Vereine 
mit Räumlichkeiten für Flaschen-Füllung, Aufbewahrung 
und Quellwächter - Wohnung erbaut. Seitdem wurden 
die Parkanlagen auf Kurfondskosten noch ansehnlich ver- 
grössert, über 4000 Klafter grösstentheils schattiger Spazier- 
gänge angelegt, die Trinkquelle auf den dringenden Wunsch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.