Volltext: Der Kurort Bad-Hall in Ober-Oesterreich mit seinen Jod- und Brom-haltigen Quellen [14]

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besserten sich von Tag zu Tag, Lebenshoffnung und 
Lebensfreudigkeit kehrten wieder zurück, und als ich die 
Dame im nächsten Jahre wieder sah, konnte ich sie im 
ersten Augenblicke kaum erkennen, so verjüngt und blühend 
sah sie aus. 
Im selben Jahre bekam ich einen ähnlichen Fall zur 
Behandlung, nämlich eine jugendliche Apothekersgattin, 
Frau Jr. R. aus Wien, bei der sich nach der ersten Ent 
bindung eine Entzündung der Gebärmutter und ihrer Um 
gebung eingestellt hatte, welche die Patientin nun schon 
ein ganzes Jahr an das Bett fesselte. Ein sechswöchent 
licher Kurgebrauch in Bad-Hall brachte das Leiden voll 
kommen zum Schwinden, und seitdem erfreut sich die 
Dame einer ungetrübten Gesundheit, ohngeachtet ihr der 
Himmel mittlerweile zu wiederholten Malen Mutterfreuden 
bescheert hat. Wir bekommen seit jener [Zeit alljährlich 
von den Geburtshelfern und Frauenärzten eine ansehnliche 
Zahl von Damen zugesendet, die mit ähnlichen Leiden 
behaftet waren und verschiedene Kuren auch in den 
Frauenbädern par excellence erfolglos durchgemacht haben, 
bei uns aber in verhältnissmässig kurzer Zeit wiederherge 
stellt wurden. Flüchtig will ich nur noch einer Ingenieurs- 
Gattin, Frau L. A. aus B., erwähnen, welche mit einer 
Geschwulst in der Brustdrüse behaftet war, die von einem 
berühmten Operateur als Krebs erklärt wurde, was die 
Familie umsomehr in Schrecken setzte, als die Mutter der 
Patientin wenige Jahre vorher an Brustkrebs gestorben war. 
Glücklicherweise bewährte sich dieses Mal die Diagnose 
nicht, denn in der 4. Woche ihres Kurgebrauches in Bad- 
Hall begann die Geschwulst sich zu verkleinern und bei 
der Abreise der Patientin nach sechswöchentlichem Kur 
gebrauche fühlte man von der Geschwulst nur mehr eine 
dünne Scheibe im Umfange eines Kreuzers, und als ich 
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