Volltext: Trauerrede bey den feyerlichen Exequien für Se. Majestät Franz I. in der Domkirche zu Linz

Antheil, wie der Ärmste und Frommste Seiner Unter- leb 
thanen; denn Er dachte stets, daß ohne Gott niemand wo 
gut sey, daß Fürsten wie Unterthanen des Lichtes, der Go 
Stärkung und der Gnade von Oben bedürfen. — Diese kra 
beständige Übung des Glaubens gab Ihm jene Hinge- Se 
bung, jenes Vertrauen, welches im Unglücke standhaft. Sc 
im Glücke bescheiden macht, und die Ächtheit des Glau« Er 
bens erprobt. Franzens religiöser gläubiger Christeir« chr 
sinn wurde in der Schule des Unglücks geprüft. Doch Kr 
wer sah Ihn da wanken und verzagen? Stets dachte Er kur 
sich in Gottes Hand. Franz war vom Glück begünstigt, Ga 
aber wer sah Ihn je übermüthig? Alles betrachtete Fü 
Er als Gottes Werk. Franz wurde durch die Unfälle ihr 
des Krieges aus der Burg Seiner erlauchten Ahnen ver< Se 
trieben: ungebeugt verließ Er sie, denn Er hoffte auf Se 
Gottes Hilfe. Franz zog in dieselbe Burg als Sieger der 
ein, aber ohne Stolz, Gott dankend und ihm die Ehre an 
gebend. Es kam der giftige Hauch der Seuche über die dln 
Käiserstadt. Alles drang liebreich in den geliebten Kai- wa 
ser, die Gefahr zu fliehen; doch Er blieb und sprach: "ick 
«Ich stehe überall in Gottes Hand und kann die Meinen Pff 
nicht verlassen.» Solche Momente Seines Lebens enthül- selb 
len die Tiefen Seiner Gott vereinten Seele. Gott al- ^ e ' 
lein erkennt zwar das Innere des Menschen, er allein 
prüft den Glauben der Herzen; wo aber solche Thatsa, f on 
chen sprechen, da zeigt sich der wahre Glaube in seinem 
reinsten Lichte, seiner Gotteskraft. — Wie der Kaiser
	        
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