Volltext: Der Klausner am Jakobsbrunnen

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wieder zurück mit roher Gewalt eine junge Frauenge 
stalt nach sich ziehend. 
„Scheut Euch nicht, schöne Gräfin!" rief er 
beim Eintritte der Weinenden zu, „hier ist lauter 
edles Blut beisammen!" Und er faßte sie am Arme 
und schob sie unsanft gen seinen Stuhl vor. 
In diesem Augenblicke schallte lärmender Hörner 
klang vom Schloßberg herauf. 
Alles eilte an die Fenster, von wo aus man 
einen langen Zug Bewaffneter durch das Thal heran 
ziehen sah. — 
„Das ist der Hasendorfer von Petten- 
bach!" schrie Alles wild durcheinander und stürmte 
aus den Saal dem Schloßhofe zu. 
Nur der Schloßherr allein stand ruhig an einem 
Fenster. 
„Haha!" lachte er wild auf; „noch mehr, noch 
mehr!" rief er nun, indem er die langen Reihen der 
heranziehenden Krieger musterte. „Hoho! zwanzig Fähn 
lein! und Reiterei im Zuge? Wohl ist das Viel gegen 
Einen. Aber Ihr habt's ja schon oft versucht, das Raub- 
nest, wie Ihr sagt, zu nehmen, doch umsonst. Dir, 
Ritter Hasenfuß! wird's auch nicht besser werden. Dir 
wird die Zeit wohl lange währen vor der Seiscnburg!" 
Z. 
Lang' umher trieb mich mein Sehnen, 
Und gestrebt auch hab' ich lang. 
Und gefragt den Neideszähnen: — 
Doch mein Herz schlägt immer bang. 
Etwa eine halbe Stunde von Kirchdorf zwischen 
dem Krems- und Stehrstuffe lag das Schloß Lauter
	        
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