Volltext: Ueber die wässrigen Niederschläge aus der Athmosphäre. Beitrag zur Klimatologie von Oberösterreich.

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gebirge gegen Ende dieses Monates schneefrei; es ist selten ein 
Jahr, in welchem in den Sommermonaten in dem Hochgebirge 
nie Schnee fällt. 
Starkes Anschwellen der Bäche und Flüsse, 
Ueberschwemmungen der Ufergegenden treten am 
öftesten im Winter oder gegen Ende desselben bei schnell herein¬ 
brechendem Thauwetter und Eisgange ein, kommen aber auch 
öfter bei lange andauerndem Regen in den Monaten Mai bis Juli 
oder partiell bei Wolkenbrüchen vor. ln trauriger Erinnerung sind 
noch die Wasserverheerungen am 1. und 2. Februar 
des vorigen Jahres, wo nach einem fünftägigen Regen vom 
29. Jänner bis 2. Februar, bei welchem in Kremsmünster 45.5 
Wassers fielen, Bäche und Flüsse zu einer Höhe wie nie seit 
77 Jahren angeschwollen sind. Der eigentliche Grund der enormen 
Stromhöhe war, dass der Regen auf gefrornes Erdreich fiel, kein 
Wasser in den Boden eindringen konnte, sondern Alles den Nie¬ 
derungen zuströmmte und die Flussbette so aussergewöhnlich 
überfüllte. 
Ich glaube im Vorhergehenden die mir gesetzte Aufgabe, 
»Darstellung der Verhältnisse der wässrigen Niederschläge aus der 
Athmosphäre« , sowohl der localen von Kremsmünster, als der all¬ 
gemeinen von Oberösterreich, in so weit es das gebotene Beob- 
achtungs - Materiale gestattete, so ziemlich erschöpfend behandelt 
zu haben, und empfehle diesen Beitrag zur Klimatologie von 
Oberösterreich einer freundlichen Aufnahme. 
Kremsmünster, am 10. Februar 1863. 
Augustin Reslhuber, 
Abt und Director der Sternwarte.
	        
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