Volltext: Ueber die wässrigen Niederschläge aus der Athmosphäre. Beitrag zur Klimatologie von Oberösterreich.

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und Stelle oder in den nahen Seitenthälern des Gebirges sich 
entwickeln, denn nur selten ziehen die aus grösserer Entfernung 
kommenden Gewitter in solcher Höhe, wie die der dortigen Ge¬ 
birge ist, sondern prallen meistens an dem Gebirge an, und er¬ 
schöpfen sich entweder bald durch starke Niederschläge, oder 
nehmen eine Richtung längs des Gebirges, oder ziehen über das 
ihnen zunächst offene Land. 
Sehr belehrend in dieser Beziehung sind die Angaben über 
die Gewitter an den drei oberösterreichischen Stationen. 
Ich betrachte das Phänomen von meinem Beobachtungs-Orte 
in Kremsmünster und bemerke, dass man den Donner von jedem 
Gewitter in Kirchdorf, nicht aber von allen längs der im NW, N 
und NO von Kremsmünster strömenden Donau dahinziehenden Ge¬ 
wittern vernimmt. 
Sieht man von den Gewittern ab, die am Orte oder in der 
nächsten Nähe sich entwickeln und gewöhnlich von kurzer Dauer 
sind, und berücksichtiget man nur die weiter ausgebreiteten Ge¬ 
witter von längerer Dauer, so treten an unserem Orte gewöhnlich 
folgende Vorgänge ein. 
Die bei Weitem meisten Gewitter sehen wir in dem von 
Gebirgen freien West aufsteigen; sie nehmen eine Zeit lang den 
Weg gegen Ost, fast gerade in der Richtung gegen Kremsmünster; 
in der Entfernung von einigen Meilen im West entscheidet sich 
der weitere Zug. Durch das Zenith des Ortes ziehen nur 
sehr wenige Gewitter; 
im Mittel von 98 Jahren jährlich vier, 
im Mittel der letzten sieben Jahre jährlich sechs; 
entweder wendet sich das Gewitter dem Gebirge im SW zu, und 
zieht am oder vor dem Halbkranze der vor uns im SW, S, SO 
gelegenen Gebirge hin, oder nimmt die Richtung gegen NW, N, 
NO, d. i. gegen die Traun, Donau und die Höhen des Mühl¬ 
kreises. Nicht selten treten auch Fälle ein , dass das Gewitter im 
West sich theilet, die eine Hälfte dem Gebirge, die andere der 
Traun und Donau zu gehet,
	        
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