Volltext: Balkanerlebnisse eines deutschen Geheimkuriers [25]

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unbarmherzige Krieg unter den Viehbeständen nicht 
aufgeräumt, noch durften die ungarischen Vieh 
züchter stolz sein auf Art und Menge ihres Besitzes. 
Wir kamen von der Donau, überquerten die 
Theiß und gelangten in der Gegend von Arad an 
die Marosch. Vorüberziehende Soldaten, schwä 
bische Bauernburschen aus der Umgebung, san 
gen ein Liedchen, das deutsch klang,und das ich doch 
nicht völlig verstand. Mein Wachsoldat auf dem 
Bock von Budapest aus war ein Schwab aus den 
Ofener Bergen. Auf Befragen sang er es mir vor: 
„Auf der Dona«, auf der Theiß und auf der Marofch 
Geht ein Schiff hinab nach Kaposchvarosch, 
Droben sitzt das Maschiuführer 
Und er lenkt das Dampf, 
Wohinter Schiff soll fahrosch." 
Das drollige Liedchen, eine Blüte deutsch 
magyarischer Zweisprachigkeit, ist, wie mir mein 
Soldat erzählte, allen Deutschen Ungarns wohl 
bekannt. Es kann vielleicht als gemütliche Ver- 
ulkung magyarisch-deutschen Radebrechens gelten, 
aber nicht minder auch als ein gemütvoller 
Ausdruck der Liebe zur deutsch-ungarischen Heimat.
	        
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